Oster­wun­der blieb aus

Am 30. März 2013 hatte Herr Baake von der Lobby­or­ga­ni­sa­tion Agora Energie­wende ein Oster­wun­der in Aussicht gestellt:

Demnach sei es möglich, dass Windkraft und Photo­vol­taik über Ostern stunden­weise den Strom­be­darf unseres Landes vollstän­dig abdecken würden.

Der energie­po­li­ti­sche Sprecher der Grünen, Oliver Kirscher, wertete diese Prophe­zei­ung als Beleg dafür, dass ein großes Indus­trie­land bereits heute ohne Atom- und Kohlestrom auskom­men könne.

Die Bedin­gun­gen für das Eintre­ten dieses Ereig­nis­ses hatte Herr Kirscher verschwiegen:

  • 1. Der Verbrauch muss extrem niedrig sein – die Indus­trie darf keine Ansprü­che stellen.
  • 2. Die Sonne muss kräftig scheinen.
  • 3. Der Wind muss kräftig wehen.
  • 4. Der Betrach­tungs­zeit­raum muss so klein sein, dass 1. bis 3. simul­tan erfüllt sind.

Siehe hier unsere Einschät­zung der Aussa­ge­kraft dieser Prophezeiung.

Nun, da die Oster­tage 2013 vorüber sind, kann eine empiri­sche Überprü­fung vorge­nom­men werden.

Eine Betrach­tung der Lastgang­li­nien ist hier sehr aufschluss­reich; sie stellen stunden­ge­nau die tatsäch­li­chen Einspei­sun­gen und tatsäch­li­chen Verbräu­che dar.

Die blauen, gelben und grünen gezack­ten Flächen stellen die Einspei­sun­gen der Windkraft, der Photo­vol­taik bzw. der Summe aus beiden Quellen ins deutsche Strom­netz dar.

Die braune gezackte Fläche zeigt den tatsäch­li­chen Verbrauch an.

EEX_März_2013_01 (1)

Offen­kun­dig waren die Einspei­sun­gen von Windkraft- und Photo­vol­ta­ik­an­la­gen auch zu den Zeiten der gerings­ten Strom­nach­frage nicht annähernd in der Lage, den Bedarf zu decken.

Gerade am Oster­sonn­tag war auf die Windkraft überhaupt kein Verlass.

Bedin­gung 1 war erfüllt, Bedin­gun­gen 2 und 3 jedoch nicht im Ansatz.

Und zwar egal, wie klein der Betrach­tungs­zeit­raum auch gewählt wird.

Das Oster­wun­der fand nicht statt.

Im Übrigen veran­schau­licht die Abbil­dung sehr gut das bei Photo­vol­taik und Windkraft bestehende struk­tu­relle Missver­hält­nis  zwischen instal­lier­ter Kapazi­tät (Leistung) und tatsäch­lich erzeug­tem Strom (Arbeit):

Die grüne Gerade bei 62.000 MW stellt die gesamte instal­lierte Windkraft- und Photo­vol­taik Kapazi­tät dar. Auch unter den aller­bes­ten Bedin­gun­gen ging die Auslas­tung des gesam­ten deutschen Kraft­werks­parks aus Windkraft- und Solar­an­la­gen im ersten Quartal 2013 kaum über ein Drittel hinaus.

Wir danken Herrn Rolf Schus­ter, der diese empiri­sche Überprü­fung der öster­li­chen Prophe­zei­ung vorge­nom­men hat. Die Daten zu den Einspei­se­leis­tun­gen sind bei der deutschen Strom­börse abrufbar.

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