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Die immer höheren Türme von Windkraft­an­la­gen bestehen größten­teils aus Stahl oder Stahl­be­ton. In den Ringge­ne­ra­to­ren einer einzi­gen Anlage sind mehr als 100 km Kupfer­draht, d.h. zig Tonnen Kupfer verbaut. Das Funda­ment einer Drei-Megawatt-Anlage besteht ebenfalls aus rund dreiein­halb­tau­send Tonnen Stahl­be­ton. Die immer länge­ren Rotoren bestehen aus Alumi­nium und/oder Kohle­fa­ser­ver­bund­kunst­stof­fen.

Alle genann­ten Rohstoffe sind sehr energie­in­ten­siv in der Produktion. 

Der Abbau von Eisen­erz ist alles andere als umweltfreundlich.

Mit Ausnahme des Kupfers ist bei diesen Rohstoffe zwar keine physi­sche Knapp­heit gegeben – gleich­wohl bedin­gen die immensen Verbrauchs­stei­ge­run­gen, die ein massi­ver Ausbau von Windkraft­an­la­gen mit sich bringt, gravie­rende ökolo­gi­sche Probleme und werfen geopo­li­ti­sche Fragen auf,  die im Rahmen der “Energiewende”-Euphorie vollkom­men ausge­blen­det werden.

Dieses Versäum­nis der deutschen Politik haben franzö­si­sche Wissen­schaft­ler mit einem Aufsatz in der Fachzeit­schrift Nature Geosci­ence Vol. 6, Novem­ber 2013 nachge­holt. 

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Ihre Berech­nun­gen ergeben: Für die gleiche instal­lierte Kapazi­tät benöti­gen Windkraft- und Photo­vol­ta­ik­an­la­gen bis zu 15 Mal mehr Beton, bis zu 90 Mal mehr Eisen, Kupfer and Glas als konven­tio­nelle Kraftwerke. 

Die instal­lierte Kapazi­tät ist jedoch nicht die relevante Vergleichs­größe. Schließ­lich liefern Windkraft- und Photo­vol­ta­ik­an­la­gen im deutsch­land­wei­ten Mittel nur rund 17 bzw. 7 Prozent der instal­lier­ten Kapazi­tät – und dies erratisch. Die Vergleichs­werte müssten also jeweils noch mit einem Faktor von bis zu fünf bei Windkraft und bis zu 14 bei Photo­vol­taik multi­pli­ziert werden.

Soll die weltweite Strom­pro­duk­tion aus Photo­vol­taik und Windkraft von derzeit 400 TWh auf 12.000 TWh in 2035 und 25.000 TWh in 20150 gestei­gert werden – wie es das WWF vorher­sagt -, so müssen 3.2 Milli­ar­den Tonnen Stahl, 310 Millio­nen Tonnen Alumi­nium und 40 Millio­nen Tonnen Kupfer produ­ziert werden und in die Errich­tung der neues­ten “Ökostrom”-Anlagen fließen. 

Dies entsprä­che einem jährli­chem 5 bis 18 prozen­ti­gem Anstieg der weltwei­ten Produk­tion dieser Metalle über die nächs­ten 40 Jahre. Der Übergang zu Erneu­er­ba­ren Energien würde die Abhän­gig­keit von  fossi­len Brenn­stof­fen durch die Abhän­gig­keit von Metal­len und Minera­lien erset­zen, schluss­fol­gern die Franzosen. 

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Unter sicher­heits­po­li­ti­schen, ökolo­gi­schen, wirtschaft­li­chen und ethischen Gesichts­punk­ten ist die eine Abhän­gig­keit nicht besser als die andere, legen die Unter­su­chun­gen nahe. Denn die europäi­sche Indus­trie verbrau­che rund 20 Prozent der weltweit geför­der­ten Rohstoffe, trage selbst aber nur mit 1,5 % zur Stahl- und Alumi­nium- sowie mit 6 % zur Kupfer­ge­win­nung bei:

Das Gros des durch die Energie­wende-Politik und spezi­ell durch Windkraft­an­la­gen befeu­er­ten Mehrbe­darfs stammt also aus Gegen­den der Welt, in denen politi­sche Stabi­li­tät, Menschen­rechte und Umwelt­schutz eher weniger gelten als in Europa. 

Die Kolla­te­ral­schä­den im Rest der Welt werden von den Sauber­män­nern der Windkraft­lobby und der Energie­wende-Politik geflis­sent­lich übersehen.

Insofern ist der Kritik des Ökopio­niers Fried­rich Schmidt-Bleek zuzustimmen:

insightImageSchluss mit der grünen Volksverdummung!

Deutsch­land tut etwas in Sachen Umwelt­schutz? Wir sind auf dem richti­gen Weg? Von wegen! Während uns Politik und Wirtschaft mit sogenann­ter Umwelt­po­li­tik von Elektro­auto bis Energie­wende Sand in die Augen streuen, bleiben die dringends­ten Refor­men auf der Strecke.

Prof. Schmidt-Bleek zeigt: Wir laufen in die falsche Richtung, und Politik und Wirtschaft führen uns immer weiter in die Irre. Er weiß aber auch: Wir können noch umkeh­ren. Und er erklärt uns wie. Ein Pionier der Umwelt­for­schung, mahnt er seit Langem: Wir brauchen eine Ressour­cen­wende, wenn wir auf diesem Plane­ten eine Zukunft haben wollen. Unsere »Umwelt­schutz­maß­nah­men« reduzie­ren zwar den Schad­stoff­aus­stoß, erhöhen aber unseren Bedarf an Ressour­cen: Wir verbrau­chen mehr Wasser, seltene Erden und andere Rohstoffe. Um an diese zu gelan­gen, zerstö­ren und verschmut­zen wir immer schnel­ler immer mehr Land und beför­dern dadurch den Klima­wan­del, den wir eigent­lich bremsen wollen. Es ist schon lange höchste Zeit, einen neuen Weg zu beschreiten!

Nicht minder geflis­sent­lich überse­hen wird eine weitere Schat­ten­seite, welche die ARD bereits 2011 streif­licht­ar­tig beleuch­tete: In dem Maße, wie Windkraft­an­la­gen häufi­ger werden, werden Seltene Erden selte­ner. Bei der Gewin­nung Selte­ner Erden sind Umwelt­schä­den alles andere als selten.

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Zwar ist das hier erwähnte Neodym – einer von mehre­ren Selte­nen Erden, die in Windkraft­an­la­gen zum Einsatz kommen – nicht in allen Typen verbaut, das Grund­mus­ter ist jedoch durch­aus sympto­ma­tisch. Anders als die deutsche Politik, hat der deutsch-franzö­si­sche Sender arte hier keine Scheuklappen: 

Kaum einer kennt sie, doch ohne sie wäre unser Leben heute fast undenk­bar: Seltene Erden, eine Gruppe von 17 chemi­schen Elemen­ten mit außer­ge­wöhn­li­chen Eigen­schaf­ten. Sie sorgen für leuch­tende Farben auf unseren Compu­ter­mo­ni­to­ren, machen die Bildschirme unserer Smart­phones berüh­rungs­emp­find­lich und helfen Windkraft­an­la­gen, Strom zu produ­zie­ren. Ohne Seltene Erden funktio­niert fast nichts mehr in unserem Alltag. Doch sie haben auch eine dunkle Seite: Ihr Abbau verschmutzt die Umwelt, erzeugt radio­ak­ti­ven Müll und zerstört Landschaften.

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Über die katastro­pha­len ökolo­gi­schen Auswir­kun­gen des Abbaus dieser Selte­nen Erden können Sie sich dank des grenz­über­schrei­ten­den Fernse­hens ebenfalls gründ­lich informieren.

Seltene Erden – Die dunkle Seite der Hightech-Metalle

Jahrtau­sende schlum­mer­ten sie in der Erde, niemand ahnte, dass es sie überhaupt gab. Heute sind sie ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil von Hightech-Produk­ten wie Smart­phones, Hybrid­au­tos oder Windtur­bi­nen: Seltene Erden. 17 Metalle, deren Gewin­nung erheb­li­che Nachteile mit sich bringt: Denn sie ist kostspie­lig, verschmutzt die Umwelt, erzeugt radio­ak­ti­ven Müll und zerstört Landschaf­ten. Die Metalle können nicht einfach abgebaut werden wie Kohle, da sie immer im Verbund mit anderen Erzen und Minera­lien auftre­ten. Um Selten­erd­me­talle zu gewin­nen, werden diese Verbin­dun­gen hoch erhitzt und mit Salz- und Schwe­fel­säure und anderen aggres­si­ven Chemi­ka­lien dazu gebracht, sich zu trennen. Trotz der negati­ven Folgen für die Umwelt will niemand auf sie verzich­ten. Deshalb forschen Wissen­schaft­ler weltweit nach Möglich­kei­ten, die Hightech-Metalle in unseren Produk­ten zu erset­zen, sie intel­li­gent zu recyceln und saube­rer zu fördern.

Die Wissen­schafts­do­ku­men­ta­tion führt rund um den Globus: unter anderem nach China, dem Weltmarkt­füh­rer in der Förde­rung der Selte­nen Erden. Aller­dings hat man hier auch mit den größten Umwelt­ver­schmut­zun­gen zu kämpfen. Und in den USA wurde in Kalifor­nien gerade die dritt­größte Selten­erd-Mine der Welt wieder­eröff­net – mit neues­ter Technik und höchs­ten Umwelt­stan­dards. In Deutsch­land und Öster­reich besucht die Dokumen­ta­tion Weiter­ver­ar­bei­ter und Anwen­der von Selte­nen Erden, die die Komple­xi­tät ihrer Prozesse und Produkte vorfüh­ren. Wissen­schaft­ler in europäi­schen und ameri­ka­ni­schen Forschungs­la­bors weihen den Zuschauer in ihre neues­ten Ergeb­nisse bei Substi­tu­tion und Recycling der Metalle ein. Ein deutsch-franzö­si­sches Forschungs­schiff birgt Mangan­knol­len vom 4.000 Meter tiefen Meeres­bo­den im Pazifik – eine alter­na­tive Seltenerdquelle?

Die Umset­zung wird an der Jacobs Univer­sity in Bremen erforscht. Und die Dokumen­ta­tion beglei­tet eine Probe­boh­rung nach Selte­nen Erden in Sachsen. Hier könnte schon bald eine Mine entste­hen, in der kein radio­ak­ti­ver Abfall anfällt. Regie: Chris­tian Schidlowski

Erstaus­strah­lung: 16.01.2014

Sklaven­ar­beit für unseren Fortschritt

In vielen von uns gelieb­ten Higtech-Produk­ten, wie Smart­phones, Tablets, Spiel­kon­so­len oder Fernse­hern stecken sogenannte Seltene Erden. Diese Metalle werden unter katastro­pha­len Arbeits­be­din­gun­gen von Klein­schürf­ern in Minen rund um den Globus gefördert.

von Tilman Achtnich
3Sat Doku vom 31.01.2014 20.15 Uhr

Die Kehrseite des hohen Verbrauchs an teilweise proble­ma­ti­schen Materia­lien bei der Produk­tion von Windkraft­an­la­gen ist ein sehr hoher Aufwand bei deren fachge­rech­ter Entsor­gung. Diese Entsor­gungs­pro­ble­ma­tik finden Sie in diesem Artikel näher beleuchtet:

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