Exkurs zu Klima­wan­del und Klimaschutz
Vernunft­kraft befür­wor­tet eine vernünf­tige Energie­po­li­tik.

 

Unver­nünf­ti­ges > Die derzeit durch das Erneu­er­bare Energien Gesetz geregelte und von starken Lobbies vertei­digte Nutzung von Windkraft, Photo­vol­taik und Biomasse in Deutsch­land halten wir für nicht vernünf­tig.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit


Unter sinnvoll verste­hen wir eine Nutzung, die dem Prinzip der Nachhal­tig­keit entspricht, also

  • ökolo­gi­sche Vorteilhaftigkeit,
  • ökono­mi­sche Effizi­enz und
  • soziale Balance

gleicher­ma­ßen berücksichtigt.

Die Frage, wie dies beför­dert werden kann, ist von der Thema­tik “Klimawandel/Klimaschutz” losge­löst zu betrachten.

Denn die Nutzung erneu­er­ba­rer Energien in Deutsch­land hat auf die globa­len CO2-Emissio­nen keinen Einfluss. Den relevan­ten Wirkungs­zu­sam­men­hang des Europäi­schen Emissi­ons­han­dels­sys­tems haben wir hier beschrie­ben. Er ist übrigens auch in der grünen Bundes­tags­frak­tion bekannt, wie hier nachzu­le­sen ist.

Das, was hierzu­lande unter dem Label “Klima­schutz” an Politik verkauft wird, ist nur als schlech­ter Witz zu verstehen. 

Das Prinzip der Kosteneffizienz


Zu der Frage, wie eine sinnvolle Strate­gie gegen den Klima­wan­del ausse­hen kann, neigen wir stark zu den Vorschlä­gen des wissen­schaft­li­chen Beirats am Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­rium und dem, was unter umwelt­po­li­tisch inter­es­sier­ten Ökono­men Konsens ist.

Demnach ist das Prinzip der Kosten­ef­fi­zi­enz viel stärker zu beach­ten:
Emissi­ons­ver­mei­dung muss an den Orten und mit den Techno­lo­gien statt­fin­den, die pro einge­setz­ten Geldbe­trag die größte Klima­schutz­wir­kung erwar­ten lassen.

Ein Vergleich der Grenz­ver­mei­dungs­kos­ten (was kostet die Vermei­dung einer zusätz­li­chen Einheit Treib­haus­gas) legt eindeu­tig nahe, dass Europa und insbe­son­dere Deutsch­land nicht der Ort ist, an dem Emissi­ons­ver­mei­dung erfol­gen sollte.

Der Anteil Deutsch­lands (Europas) an den globa­len CO2-Emissio­nen beträgt rund 2,5% (rund 10%) und wird nach Progno­sen der inter­na­tio­na­len Energie­agen­tur weiter fallen.

Und zwar völlig unabhän­gig davon, welche Maßnah­men hierzu­lande ergrif­fen werden. Einfach deshalb, weil die Bedeu­tung der großen Emitten­ten China und Indien absolut und anteils­mä­ßig stark steigen wird.

Abgese­hen davon, dass mit Emissi­ons­ver­mei­dung in Deutsch­land und Europa aufgrund der rein quanti­ta­ti­ven Verhält­nisse “wenig zu holen” ist, sind die Grenz­ver­mei­dungs­kos­ten bei uns gegen­über anderen Orten der Welt wesent­lich höher.

Das heißt: Bei uns in Deutsch­land ist nicht nur wenig zu holen; das Holen des Wenigen ist auch noch vergleichs­weise sehr teuer.

Eine sinnvolle Vermei­dungs­stra­te­gie muss also bei den großen und wirksa­men Hebeln ansetzen.

Sprich: Anstatt in Deutsch­land jährlich zweistel­lige Milli­ar­den­be­träge für klima­po­li­tisch besten­falls wirkungs­lose Windrä­der und Photo­vol­taik-Anlagen auszu­ge­ben, könnte mit einem Bruch­teil dieser Summen tatsäch­lich viel für das Wohl der Erde erreicht werden.

Beispiels­weise indem man

  • chine­si­sche Unter­neh­men dabei unter­stützt, hochgra­dig ineffi­zi­ente Kohle­kraft­werke durch den Einbau von Filter­sys­te­men zu sanie­ren und ansatz­weise auf den europäi­schen Standard zu heben,
  • der chine­si­schen Regie­rung bei der Löschung völlig sinnlos vor sich hin brennen­der unter­ir­di­scher Feuer finan­zi­elle Anreize und techno­lo­gi­sche Unter­stüt­zung gewährt oder
  • die Regie­run­gen afrika­ni­scher oder südame­ri­ka­ni­scher Staaten dabei unter­stützt, dem Raubbau an (tropi­schen) Wäldern Einhalt zu gebieten.

Im Kyoto-Proto­koll sind solche Maßnah­men als Clean-Develo­p­ment-Mecha­nism bereits angelegt.

Unter Klima­for­schern besteht kein Zweifel, dass der Erhalt von Wäldern, vergli­chen mit techni­schem Klima­schutz, preis­wert, risiko­arm und effizi­ent ist und eine große und dauer­haft CO2-Reduk­tion ermöglicht

erklärt der Wissen­schaft­li­che Dienst des Bundes­ta­ges dazu.

Fazit


Wenn sich die deutsche und europäi­sche Politik wirklich um den Klima­schutz verdient machen will, muss sie diesen Ansatz stärken.

Das ökono­mi­sche Gebot, die unter­schied­li­chen Grenz­ver­mei­dungs­kos­ten zu berück­sich­ti­gen und damit Kosten­ef­fi­zi­enz sicher­zu­stel­len, ist keine vernach­läs­sig­bare theore­ti­sche Feinheit.

Es ist für das Wohlerge­hen der Mensch­heit von funda­men­ta­ler Bedeutung.

Jeder Euro, der für Klima­schutz­an­stren­gun­gen ausge­ge­ben wird, geht nämlich auf Kosten der Lösung anderer gravierender(er) Probleme der Mensch­heit – wie beispiels­weise Mangel­er­näh­rung, lokale Luftver­schmut­zung, Trink­was­ser­ver­seu­chung, Malaria oder Aids.

Es ist daher auch ein morali­sches Gebot, jeden für Klima­schutz aufge­wen­de­ten Euro möglichst wirkungs­voll einzusetzen.

Davon sind wir meilen­weit entfernt.

Litera­tur­emp­feh­lun­gen


Weiter­füh­rende und vertie­fende Litera­tur zu diesem – für unser Anlie­gen nachran­gi­gem – Thema finden Sie hier:

Wissen­schaft­li­cher Beirat am BMWi – Wege zu einer ratio­na­len Klima­po­li­tik.

Profes­sor Carl-Chris­tian von Weizsä­cker in der Frank­fur­ter Allge­mei­nen Zeitung.

Profes­sor Weimann in den energie­wirt­schaft­li­chen Tages­fra­gen.

Konrad, Thum, Auers­wald im Blog “Ökono­men­stimme”.

Auch die OECD (Organi­sa­tion for Econo­mic Coöpe­ra­tion and Develo­p­ment) beschäf­tigt sich seit vielen Jahren wissen­schaft­lich mit dem Klima­wan­del und verfügt dazu über inter­na­tio­nal anerkannte Expertise.

Die Organi­sa­tion hat wieder­holt Handlungs­not­wen­dig­kei­ten und ‑optio­nen analy­siert und klare Botschaf­ten an die Mitglied­staa­ten formu­liert. Kurz und bündig – so sähe eine vernünf­tige Klima­po­li­tik aus. Zur einschlä­gi­gen Seite der OECD gelan­gen Sie hier.

Siehe auch die Kurzzu­sam­men­fas­sung des letzten Standard­werks The Econo­mics of Climate Change Mitiga­tion: Policies and Options for Global Action Beyond 2012. Inter­es­san­ter­weise weist die OECD in diesem Dokument (siehe S. 11 oben) auch auf Gefah­ren techno­lo­gie­spe­zi­fi­scher Förde­rung hin:

A global fund to support R&D and/or low-carbon techno­logy deploy­ment could further reduce mitiga­tion costs, in parti­cu­lar if it is a comple­ment to pricing carbon. However, as indica­ted above, there is a risk that public support for instal­ling existing techno­lo­gies will lock-in poten­ti­ally ineffi­ci­ent techno­lo­gies for years to come.

Genau dieses Risiko ist in Deutsch­land manifest.


In jünge­rer Zeit sind mehrere Zeitungs­ar­ti­kel erschie­nen, die die hier vertre­te­nen Argumente anschau­lich darlegen.

Björn Lomborg erklärt im Handels­blatt, warum wir auf dem Holzweg sind.

Alexan­der Neuba­cher ruft im SPIEGEL dazu auf, das Projekt “Energie­wende” zu stoppen, da der Ökostrom zum Klima­kil­ler wird.

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