Adieu Arten­schutz: Habeck beschleu­nigt in der Sackgasse

In den letzten Januar­ta­gen des noch jungen Jahres 2023 überraschte der Bundes­mi­nis­ter für Wirtschaft und Klima­schutz mit einem “Beschleu­ni­ger” für den Ausbau von Windkraft­an­la­gen. Noch im Vorjahr hatten sich seine Staats­se­kre­täre auf europäi­scher Ebene erfolg­reich für eine Notver­ord­nung einge­setzt, welche die gesetz­li­che Grund­lage für die nun vom Bundes­ka­bi­nett gebil­lig­ten Maßnah­men schaf­fen sollte.

Kurz gesagt geht es darum, den Bau von Windkraft­an­la­gen hinfort ohne nennens­werte Rücksicht auf den Natur- und Arten­schutz fördern und durch­set­zen zu können. Der schreck­li­che Krieg in der Ukraine wird als Vorwand genutzt, um solche Vorha­ben mit der Brech­stange durch­zu­prü­geln. Schließ­lich, so die völlig falsche Logik, dienten diese vermeint­lich sicher­heits­re­le­van­ten Projekte höherem Interesse.

Wir haben uns zu diesem Vorgang am 1. Februar 2023 mit einer Presse­mit­tei­lung geäußert. Darüber hinaus schlie­ßen wir uns der Eilmel­dung der Natur­schutz­in­itia­tive und des Vereins für Landschafts­pflege und Arten­schutz vollum­fäng­lich an.

 

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Auch die aufla­gen­stärkste deutsche Tages­zei­tung hat das Vorha­ben aufgegriffen…

 

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…und in einem sehens- und hörens­wer­ten Video-Kommen­tar von Chefre­por­ter Peter Tiede gewür­digt und eingeordnet. 

 

 

Wie richtig Herr Tiede mit seiner Einschät­zung liegt, dass die Habeck’schen Pläne auch energie­wirt­schaft­lich äußerst fragwür­dig sind (im Video ab Min. 6:20), wird durch unsere allmo­nat­li­che Auswer­tung der tatsäch­li­chen Produk­ti­ons­da­ten deutlich:

Im Januar 2023 liefer­ten alle deutschen Windkraft­an­la­gen zusam­men durch­schnitt­lich ganze 19 Prozent ihrer Nennleis­tung. An mehre­ren Tagen und noch mehr Stunden liefer­ten sie alle zusam­men so gut wie gar nichts.

 

Produk­tion aller deutschen Windkraft­an­la­gen vs. Strom­ver­brauch im Januar 2030

 

Dass sie an anderen Stunden plötz­lich sehr viel liefer­ten, macht die Sache nicht besser: Die Kosten des Einspei­se­ma­nage­ments klettern immer weiter in die Höhe. Die dahin­ter stehen­den Mecha­nis­men haben wir u.a. in unserem Rundbrief 5/2022 ausführ­lich darge­legt. Die Jahres­aus­wer­tung unter­streicht die Entwicklung:

 

 

Unter der Annahme, dass der “Beschleu­ni­ger” bereits voll durch­ge­schla­gen hätte und die Windkraft-Kapazi­tät von aktuell 68 Gigawatt auf 170 Gigawatt erhöht worden wäre, hätte sich diese Situa­tion ergeben: 

 

Hypothe­ti­sche Windstrom­pro­duk­tion bei 170 GW vs. tatsäch­li­cher Verbrauch, Januar 2023.

 

Die Überschüsse (und damit die Kosten für unfrei­wil­lige Strom­ex­porte und Netzsta­bi­li­sie­rungs­maß­nah­men) wären deutlich erhöht, die Total­aus­fälle jedoch nicht ansatz­weise gemil­dert gewesen. Die mathe­ma­ti­sche Weisheit dahin­ter lautet: n x 0 = 0

Vor diesem Hinter­grund ist “unaus­ge­go­ren” (Peter Tiede) eine wohlwol­lende Bezeich­nung für die Pläne. Wir werden uns weiter dafür einset­zen, dass vernünf­ti­gere Wege beschrit­ten werden. 

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