Presse­er­klä­rung der Natur­schutz-Initia­tive vom 19. Septem­ber 2017:

   

Windkraft­in­dus­trie und Natur­schutz sind nicht vereinbar”

Zu diesem Ergeb­nis kommt eine von der Natur­schutz­in­itia­tive e.V. (NI) in Auftrag gegebene wissen­schaft­li­che Unter­su­chung des renom­mier­ten Biolo­gen Dr. rer. nat. Wolfgang Epple.

Die Klima­de­batte führt zu einer histo­ri­schen Umdeu­tung des Naturschutzgedankens.

Ein indus­tri­el­ler Komplex schickt sich im Zeichen der „Klima- und Weltret­tung” an, flächen­de­ckend genau das zu beein­träch­ti­gen und zu zerstö­ren, was er vorgibt, retten zu wollen. Eine natur­fres­sende Indus­trie soll die Natur bewahren.

Die in der öffent­li­chen Debatte, gerade auch in den „Mainstream-Medien” gepflegte diffuse Gleich­set­zung von „Klima­schutz” und Natur­schutz ist dafür verant­wort­lich, dass der bewah­rende Ansatz zur Erhal­tung der Natur zur Randno­tiz der Weltret­tung durch „Klima­schutz” wurde. Die Klima­de­batte hat damit zu einer histo­ri­schen Umdeu­tung des Natur­schutz­ge­dan­kens geführt.

Natur­ver­träg­li­cher Ausbau der Windener­gie ist ein Wider­spruch in sich

Die Konflikt­kon­ver­genz, dass die Windkraft­in­dus­trie gerade in jene bisher von der indus­tri­el­len Überfor­mung verschon­ten natur­na­hen Landschafts­teile eindringt, wird einge­hend beleuch­tet. Es wird der Frage nachge­gan­gen, wie gezielt herbei­ge­führte Normen­kol­li­sio­nen zu einer Schwä­chung der mühsam über Jahrzehnte erreich­ten Standards des Natur­schut­zes führen.

Der von den Verfech­tern der Windkraft­in­dus­tria­li­sie­rung und Politik ausge­ge­bene „natur­ver­träg­li­che Ausbau der Windkraft” ist bei Würdi­gung der grund­sätz­lich nicht lösba­ren Konflikte eine „Contra­di­cio in adjecto” – ein Wider­spruch in sich.

Erhalt und Förde­rung der Biolo­gi­schen Vielfalt ist die Grund­lage allen Lebens

Inner­halb der Ökolo­gi­schen Krise, die der Mensch durch seine Landnahme und sein Eingriffs­han­deln, durch Lebens­raum­zer­stö­rung und Energie­hun­ger verur­sacht hat, müsste der Verlust der Biodi­ver­si­tät weiter an der Spitze der Agenda der Bewah­rung aller Lebens­grund­la­gen stehen. „Klima­schutz” ist Teil des Natur­schut­zes und nicht dessen Voraussetzung.

Der techni­sche „Klima­schutz” hat mit wirtschafts­freund­li­cher Ausrich­tung den Glauben an das Machbare, an das mögli­che „Manage­ment” der Natur und insge­samt den ökono­mi­schen Mythos vom Wachs­tum noch befeuert.

Die neue Ermög­li­chungs­po­li­tik – Ein Desas­ter für die Biodi­ver­si­tät – Mangel­hafte „Gefäl­lig­keits­gut­ach­ten”

Keine Indus­trie ist auf eine solche Menge an sogenann­ten „Gutach­ten” angewie­sen, um sich ihre vermeint­li­che Unbedenk­lich­keit bestä­ti­gen zu lassen. Nach Unter­su­chun­gen der Natur­schutz­in­itia­tive e.V. (NI) handelt es sich bei den der NI vorlie­gen­den „Gutach­ten” überwie­gend um mangel­hafte und unzurei­chende „Gefäl­lig­keits­gut­ach­ten” für die Windin­dus­trie. Die meisten Anlagen hätten nicht geneh­migt werden dürfen. Die in Deutsch­land statt­fin­dende „Energie­wende” führt zuneh­mend zu einem Desas­ter für die Biodiversität.

Es gibt keinen Eingriff ohne Auswir­kung. Beim Ausbau der Windener­gie manifes­tiert sich ein Dammbruch ungeahn­ten Ausma­ßes. Eine ungezü­gelte zerstö­re­ri­sche Dynamik unter dem Deckman­tel eines vermeint­li­chen Klima­schut­zes hat zu bisher nicht vorstell­ba­ren Auswüch­sen in den Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren geführt. Die Verord­nun­gen und Erlasse zum Ausbau der Windener­gie­nut­zung haben sich offen­sicht­lich zu einem Instru­ment zur Umgehung des Natur- und Arten­schut­zes entwickelt.

Die Hinweise, dass Gutach­ter, Bürger und Windkraft­kri­ti­ker unter Druck gesetzt werden, Fachbe­hör­den nicht ohne politi­sche Einfluss­nahme entschei­den können, Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren zumeist unter Ausschluss der Öffent­lich­keit und ohne Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung statt­fin­den, häufen sich. Abwägen, Wegwä­gen und Umgehen von Natur- und Arten­schutz sind offen­sicht­lich die Regel geworden.

Landschaf­ten und optische Beein­träch­ti­gun­gen werden angeb­lich „ausge­gli­chen”, Arten­schutz­kon­flikte werden über sogenannte Monito­rings, Vergrä­mungs­maß­nah­men, sogar amtlich angeord­nete Horst­zer­stö­run­gen und „passend gemachte” Gesetze und Verord­nun­gen ausge­he­belt. Die derzei­tige Politik ist dabei, Vertrauen in rechts­staat­li­ches Handeln zu zerstören.

Anträge der Windkraft­lobby zum Töten von streng geschütz­ten Tieren (sogenannte Anträge auf Ausnahme vom Tötungs­ver­bot) nach dem Bundes­na­tur­schutz­ge­setz, das erst kürzlich zuguns­ten der Windlobby aufge­weicht wurde, führen zu einem Ausver­kauf des Natur- und Arten­schut­zes aus reinen Profit­grün­den und sind mit europäi­schem Recht nicht zu vereinbaren.

Sieben Kapitel gehen mit vielen Beispie­len und zahlrei­chen Bildern aus vielen Bundes­län­dern (u.a. aus Baden-Württem­berg, Branden­burg, Hessen, Mecklen­burg-Vorpom­mern, Nieder­sach­sen, Rhein­land-Pfalz, Nordrhein-Westfa­len) den folgen­den Frage­stel­lun­gen nach:

  1. Der Natur­schutz – ein Opfer des „Klima­schut­zes” ?
  2. Die grund­sätz­lich neue Dimen­sion der Windkraft­in­dus­tria­li­sie­rung: Front­stel­lung gegen Naturund Kultur­erbe
  3. Der Blick auf einige Konfliktbeteiligte
  4. Windkraft­in­dus­trie und Landschafts­schutz – Landschafts­schutz vor dem Aus
  5. Die Energie­wende führt zu einem Biodi­ver­si­täts-Desas­ter – Die spezi­elle Kolli­sion der Windkraft­in­dus­trie mit dem Natur- und Artenschutz
  6. Die ethische Einord­nung des Windkraft-Naturschutz-Konfliktes
  7. Folge des „grünen” Verrats –  der Konflikt mit der Windkraft als Anschub zur Neuaus­rich­tung des Naturschutzes?

Die hiervor­lie­gende wissen­schaft­lich basierte Untersuchung/Denkschrift

Windkraft­in­dus­trie und Natur­schutz sind nicht vereinbar”

soll anläss­lich einer falschen Energie­po­li­tik zum Nachden­ken und Innehal­ten anregen.

Dieses Buch soll einen wichti­gen Beitrag für einen kriti­schen Diskurs in Gesell­schaft und Politik leisten.

Dieser verlo­ren gegan­gene kriti­sche Diskurs als Errun­gen­schaft einer aufge­klär­ten Gesell­schaft erach­ten Autor und Heraus­ge­ber als notwen­di­ger denn je.

ISBN 978–3‑00–057513‑6

Bestel­lun­gen unter: www.naturschutz-initiative.de

Kosten: 10,00 € zzgl. Porto und Versandkosten

   

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