Im Juni 2013 schrieb Helga Hung an VERNUNFTKRAFT.:
Um “gleiche Rechte” wahrnehmen zu können, wie z.B. den Anspruch aus der Aarhus-Konvention,
“soll jeder Mensch das Recht haben, in einer seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden zuträglichen Umwelt zu leben”,
müssen Menschen ungleich behandelt werden. Die UN-Behindertenrechtskonvention muss endlich im Bereich Immissionsschutz umgesetzt werden.
Das Abstellen auf einen durchschnittlich empfindlichen Menschen, bzw. die Verwendung einer 50% Hörschwellenkurve reproduziert Ungleichheit. Inklusion ja, aber nicht im Immissionsschutz. Bis heute kann ein Rechtsweg wegen gesundheitlicher Beeinträchtigung durch tiefe Frequenzen nicht erfolgreich beschritten werden.
Um einen Rechtsweg erfolgreich zu beschreiten, wurde der Rechtsbegriff der “erheblichen Belästigung” eingeführt. Nur wenn der Grenzwert der “erheblichen Belästigung” überschritten wird, kann erfolgreich geklagt werden.
Da es im tiefen Frequenzbereich keine Schwelle der “erheblichen Belästigung” gibt, ist eine erfolgreicher Zugang zu den Gerichten nicht möglich. Gemäß einer technischen Anleitung (DIN 45680) ist der Immissionsschutz in den schützenswerten Räumen gleich Null. Das betrifft Behindertenwohnheime sowie auch Privathaushalte.
Verwaltungsbeamte müssen lernen, dass sie nicht gönnerhaft irgendwelche Gaben überreichen, sondern dass sie dafür zuständig sind, dass der Schutz in den schutzwürdigen Räumen auch gewährleistet wird und dass Menschen diese Rechte auch einklagen können.
Die Geschichte, die hinter dieser uns als Selbstverständlichkeit erscheinenden Forderung von Frau Helga Hung steht, können Sie in den Grundzügen nachvollziehen, wenn Sie auf das Bild klicken.
In der FAZ vom 5. Februar 2012 war ebenfalls von Familie Hung zu lesen:
Mit einem Anruf haben die Zweifel begonnen
Heimatvertrieben. So fühlt Helga Hung sich. 30 Jahre lang hatte sie mit ihrer Familie in Kimratshofen nicht weit von hier gelebt. Dann kamen die Windräder. Am Anfang sind sie und ihr Mann sogar zu den Versammlungen gekommen, auf denen die Bürger die Standorte planten und ihre Gewinne kalkulierten.
Die Hungs hatten ja nichts gegen erneuerbare Energie. Dann bekam sie einen Anruf aus dem Dorf: „Wie kannst du für die Windkraftwerke sein, dein Sohn ist doch Epileptiker.“ Die unbewiesene Theorie lautet, die niederfrequenten Dauergeräusche der Windräder könnten die Krankheit verschlimmern. Mit dem Anruf, sagt Helga Hung heute, hätten ihre Zweifel begonnen.
Als die Windräder standen, machte sie ein Pfleger darauf aufmerksam, dass sich die Anfälle ihres Sohnes dramatisch häuften. „Was macht ihr denn mit dem Jungen?“, fragte der Pfleger. Doch das Einzige, was sich an Hungs Leben geändert hatte, waren die Windräder. Bei einem Anfall stürzte der Junge die Treppe herunter, brach sich einen Nackenwirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt. Mehr…