Krischers krude Kausalkette

Im Juli 2021 verstieg sich Herr Oliver Krischer, energie­po­li­ti­scher Sprecher der Bundes­tags­frak­tion Bündnis 90/Grüne, zu der Aussage, dass geplante Mindest­ab­stände von Windener­gie­an­la­gen zu Wohnstät­ten Menschen­le­ben auf der ganzen Welt kosten würden. Aktuell sei dies in Kanada zu beklagen. 

 

 

Die Krischer-Kausal­kette lautet also: 

 

  1. Das mensch­li­che (und ökolo­gi­sche Leid), das aktuell durch Waldbrände in Kanada zu bekla­gen ist, ist maßgeb­lich auf den globa­len Klima­wan­del zurück­zu­füh­ren. Andere – lokale oder regio­nale Fakto­ren – wie Gewit­ter, Brand­stif­tung, Manage­ment­feh­ler u.v.m. spielen keine Rolle.
  2. Die allei­nige Ursache (globa­ler Klima­wan­del) ist vollstän­dig auf anthro­po­gene CO2-Emissio­nen zurück­zu­füh­ren. Andere mögli­che Einfluss­grö­ßen (Sonnen­ak­ti­vi­tät, Wolken­bil­dung, Methan, Versie­ge­lung u.v.m.) spielen keine Rolle. 
  3. Die für den allein verant­wort­li­chen anthro­po­ge­nen Klima­wan­del allein relevan­ten globa­len CO2-Emissio­nen werden maßgeb­lich von Deutsch­land (genauer: NRW) beeinflusst. 
  4. Ebenjene deutschen bzw. nordrhein­west­fä­li­schen CO2-Emissio­nen wären deutlich niedri­ger, wenn in Deutsch­land bzw. NRW sehr schnell noch viel mehr Windkraft­an­la­gen in die Landschaft und in die Wälder gestellt würden. 
  5. Indem ebenje­nes Aufstel­len von Windkraft­an­la­gen hinfort womög­lich nicht ganz so schnell erfol­gen wird, wie ohne die besagte, in Düssel­dorf beschlos­sene Abstands­re­gel von 1000m (für mittler­weile über 200m hohe Anlagen),  wird bereits jetzt in 6000km Entfer­nung die Feuers­brunst entfacht. 

 

Spätes­tens beim dritten Glied der Kette würde Adam Riese heftig protestieren.

Deutsch­land trägt zu den globa­len CO2-Emissio­nen ca. 2,5% bei. Dies mit sinken­der Tendenz, weil andern­orts die Emissio­nen deutlich steigen. NRW mag inner­halb Deutsch­lands als bevöl­ke­rungs­reichs­tes Bundes­land und Indus­trie­stand­ort beson­ders wichtig sein – im Weltmaß­stab ist es völlig unbedeu­tend. Ein fakti­scher Einfluss jedwe­der in Deutsch­land ergrif­fe­nen Dekar­bo­ni­sie­rungs­maß­nah­men auf das weltweite Wetter­ge­sche­hen ist bei richti­ger Anwen­dung der Grund­re­chen­ar­ten von vornher­ein auszuschließen.

 

Im Jahr 2016 war Deutsch­land für rund 2 % der weltwei­ten CO2-Emissio­nen verant­wort­lich, die Europäi­sche Union (EU) für 10,5 %. Selbst wenn es gelänge, die Emissio­nen Deutsch­lands und der EU auf null zu senken, könnte dies somit global nur einen kleinen Beitrag leisten und den Klima­wan­del nicht aufhalten.

Sachver­stän­di­gen­rat, 2019

 

Das vierte Glied der Kette ist mit der tatsäch­li­chen Perfor­mance der Windkraft völlig unvereinbar:

Deren Anteil an am CO2-relevan­ten Primär­ener­gie­be­darf Deutsch­lands beträgt rund 3 Prozent. Würde man den Anteil verdop­peln, wären damit 6% von 2%, also 0,12 Prozent der relevan­ten globa­len Emissio­nen adres­siert. Aber so einfach ist das nicht, wie die tatsäch­li­che Entwick­lung vor Augen führt: Mehr Anlagen bedeu­ten keines­wegs mehr (CO2-freien) Strom. Die Grenz­erträge des weite­ren Ausbaus sind rückläu­fig, mitun­ter sogar negativ. Hinzu kommen diverse techni­sche und ökolo­gi­sche Aspekte, die die (rechne­ri­sche) CO2-Einspa­rung durch Windkraft konterkarieren. 

 

Das fünfte Glied der Kette provo­ziert den Wider­spruch des gesun­den Menschenverstands:

Wer einen künftig womög­lich verlang­sam­ten Windkraft­aus­bau als Ursache aktuell beobach­te­ter globa­ler Wetter­phä­no­mene anpran­gert, der ist jedem klaren Gedan­ken abhold. 

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