Am 28. Juli 2018 berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung davon, dass verschiedene Politiker aus den Reihen der CDU ein Moratorium für den Windkraftausbau forderten.
Ganz offenbar nehmen die Volksvertreter Uwe Feiler, Jens Koeppen und Sebastian Steineke ihren Auftrag ernst und bemühen sich, die Interessen der normalen Menschen zu Gehör zu bringen. Ganz offenbar haben sie sich in ihrer Region umgehört und sich ihres Verstandes bedient:
Für ihre Forderung gibt es schließlich zwingende technische, ökonomische und ökologische Gründe. Wie sich der Windkraftausbau auf die Lebensqualität (nicht nur) im Einzugsbereich der betreffenden CDU-Politiker auswirkt, wurde unlängst auch im Bundestag dargelegt.
Den Herren MdB Feiler, Koeppen und Steineke gelten insofern Dank und Anerkennung – mindestens ein zustimmendes Nicken ist angezeigt.
Die gegenteilige Reaktion ist – wir zu erwarten war – von der Windkraftlobby dokumentiert. Die raumgreifende Vernunft wollte man offenbar durch heftige laterale Kopfbewegungen verscheuchen.
Zitat aus MAZ-Artikel, Hervorhebung durch uns In der Branche sorgt die Wortmeldung der CDU für Kopfschütteln. „Ein Ausbaustopp für die Windkraft ist doch Schnee von gestern. Der Zug ist abgefahren“, sagte Jan Teut, Windkraftentwickler aus Lindow (Ostprignitz-Ruppin). „Damit bringt man die Energiewende nicht voran und kann den Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen.“ |
In Verbindung mit (vermeintlich abgefahrenem) Zug führten die Abwehrreaktionen mutmaßlich zu Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Vom Nackenschmerz sollte wohl ein Sommerscherz ablenken:
Zitat aus MAZ-Artikel, Hervorhebung durch uns Er erinnerte daran, dass sich auch die CDU dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet habe. Das immer wieder verbreitete Argument, wonach die Netze nicht noch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen aufnehmen könnten, greife nicht. „Die Lösung kann hier nur lauten: Fossile Energieträger müssen vom Netz, damit die Leitungen frei werden.“ |
Was von diesem Scherz zu halten ist, offenbaren die realen, ernstgemeinten und ‑zunehmenden Einspeise- und Verbrauchsdaten des Monats Juli 2018:
Die “freien Leitungen” wären an vielen Tagen und sehr vielen Stunden sehr frei geblieben.
Wind- und Solarenergie erbrachten bundesweit über den Monat hinweg durchschnittlich 14 Prozent ihrer installierten Nennleistung. Im Maximum waren es zusammen 40 Prozent, im Minimum 1,4 Prozent – also näherungsweise nichts.
Am 4., 5., 15., 16., 17., 22., 24., 25. und 30. Juli 2018 hätte es in der Wunschwelt des Herrn Teut bundesweit keinen Strom (bzw. vollständige Abhängigkeit von Importen) gegeben.
Wer sich ausmalt, was dies für die öffentliche Sicherheit und die Funktionsweise unserer hochtechnisierten Gesellschaft bedeutet hätte, dem bleibt der Sommerscherz im Halse stecken. Hätte man die Losung des Herrn Teut befolgt, so wäre Deutschland im Chaos versunken.
Generell, aber ganz besonders im heißen Sommer 2018 gilt:
Kühlen Kopf bewahren, Innehalten und Nachdenken. Gerade bei den Temperaturen dieser Tage freuen wir uns auf den Schnee von morgen.