Unter der Überschrift
Gegen deutschen Sonderweg
Mahnungen auf Konferenz für Energiesicherheit
berichtet die Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 12. Juli 2013 (S. 5) über die Konferenz zur Energiesicherheit, die das Frankfurter Allgemeine Forum gemeinsam mit der Münchner Sicherheitskonferenz am Mittwoch in Frankfurt veranstaltete:
“Thema der Konferenz waren zwei “Energierevolutionen”, welche die Welt verändern: Die Vereinigten Staaten vermindern mit der Schiefergasförderung ihre Energieimporte und stehen dank preiswerter Energie am Beginn einer Reindustrialisierung. Deutschland beschreitet hingegen mit der Umstellung auf erneuerbare Energie, die 2050 rund 80 Prozent zur Stromerzeugung beitragen soll, einen anderen Weg.”
Nach Ansicht des FAZ-Herausgebers Günther Nonnenmacher habe die „Energiewende“ finanzielle und gesellschaftliche Konsequenzen, deren Dimensionen die Gesellschaft noch nicht bewusst seien. Die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Anne Ruth Herkes, wird mit der Aussage zitiert, dass die deutsche Energiewende mit Interesse, Skepsis und Neugier verfolgt werde. Im Alleingang könne Deutschland die Energiewende nicht bewerkstelligen, ohne die europäischen und internationalen Partner ginge dies nicht. Erforderlich sei insbesondere eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.
Wirtschaftsvertreter sorgten sich aufgrund von Wettbewerbsnachteilen gegenüber Nordamerika. Während sich der Strompreis in den USA seit 2008 halbiert habe, sei er in Deutschland seit 2005 um 45 Prozent gestiegen, wird ein Unternehmensvertreter zitiert. Gas sei in Deutschland viermal teuerer als in den USA. Die amerikanische Energierevolution wirke sich nachteilig auf die deutsche und europäische Industrie aus.
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitkonferenz, Wolfgang Ischinger, wird mit Kritik am deutschen Sonderweg und einem Appell, diesen zu verlassen, zitiert. “Wir brauchen eine gemeinsame europäische Energie- und Energieaußenpolitik.” Diese müsse kohärent und glaubwürdig sein.