Bundes­mi­nis­ter, Blumen, Büsche und Braunkohle
 
stehen selten in Zusammenhang. 
 
Am 15. August 2013 geschah das Seltene:
 
Nach Aussage von Bundes­um­welt­mi­nis­ter Peter Altmaier (CDU) bleiben fossile Energie­trä­ger noch viele Jahrzehnte für eine stabile Strom­ver­sor­gung unentbehrlich.
 
Es gehe um eine vernünf­tige Integra­tion von erneu­er­ba­ren und konven­tio­nel­len Energie­trä­gern, sagte er am Mittwoch bei einem Besuch der Mittel­deut­schen Braun­koh­len­ge­sell­schaft mbH in Zeitz (südlich von Leipzig). Konven­tio­nelle Energie­trä­ger wie die Braun­kohle müssten jedoch effizi­ent und umwelt­ver­träg­lich zur Strom­erzeu­gung einge­setzt werden.
 
Der Anteil der erneu­er­ba­ren Energien in Deutsch­land liege derzeit bei 23 Prozent und werde konti­nu­ier­lich jedes Jahr steigen.
 
Im Jahr 2020 werde er bei etwa 35 bis 40 Prozent liegen, erst im Jahr 2050 werde er 80 Prozent erreicht haben. Notwen­dig sei dabei ein konse­quen­ter Ausbau der Stromleitungsnetze.
 
Man kann nicht jedes Windrad mit Blumen­gir­lan­den begrü­ßen und sich bei jedem Leitungs­pro­jekt in die Büsche schla­gen“,
 
sagte der Minis­ter im Hinblick auf den teils schlep­pen­den Ausbau der Netze.
 
 
Sie können dies hier nachlesen.

VERNUNFTKRAFT. dazu:

 
Die Anerkennt­nis  der Tatsa­che, dass Windkraft- und Photo­vol­ta­ik­an­la­gen nicht in der Lage sind, fossile oder atomare Strom­erzeu­gungs­ka­pa­zi­tä­ten zu erset­zen, ist zu begrüßen.
 
Tatsäch­lich ist es jedoch so, dass immer mehr Windkraft­an­la­gen die fossi­len Energie­trä­ger nicht nur nicht entbehr­lich machen, sondern der ungelieb­ten Braun­kohle zu einer regel­rech­ten Renais­sance verhel­fen. Mehr dazu hier.
 
Die Aussage des Minis­ters, dass der Anteil der “Erneu­er­ba­ren Energien” 23 Prozent beträgt, ist unprä­zise und dadurch irrefüh­rend. Die 23 Prozent bezie­hen sich nur auf den Sektor der Strom­erzeu­gung. Beim eigent­lich relevan­ten Primär­ener­gie­ver­brauch verzeich­nen die “Erneu­er­ba­ren” zusam­men rund 10 Prozent – die rund 23.000 Windkraft­an­la­gen ledig­lich 1,2 Prozent.
 
Dass Windkraft­an­la­gen mit Blumen­gir­lan­den begrüßt werden, wie der Minis­ter sugge­riert, wider­spricht komplett unserer Wahrneh­mung. Auf jeden Fall sehen wir keinen Grund dafür, dass ratio­nal denkende Bürger dies tun – sofern sie nicht finan­zi­ell an den Subven­ti­ons­pro­pel­lern partizipieren.
 
Weder neue Windkraft­an­la­gen noch die nur ihret­we­gen notwen­di­gen Strom­lei­tun­gen verdie­nen einen Willkommensgruß.
 
Denn beide sind Ausdruck einer im Kern nicht sachge­rech­ten, da völlig vereng­ten Sicht der “Energie­wende”.
 
Selbst wenn jede neue Windkraft­an­lage und jeder Meter neuer Leitung einen eigenen Blumen­strauß bekäme, wäre damit nichts Vernünf­ti­ges gewonnen.
 
Dass allein schon die Errei­chung eines 25-Prozent-Anteils von Windkraft an der Stromversor­gung mit einem artge­rech­ten Leben von Mensch und Tier unver­ein­bar ist (alle 7,3 Km eine Indus­trie­zone à 10 Anlagen) haben wir hier dargelegt.
 
Selbst wenn man dies in Kauf nähme, bliebe jedoch der Löwen­an­teil  (rund 2/3) der Energieversor­gung davon völlig unbeeinflusst.
 
Letzt­lich ist das, was Herr Bundes­mi­nis­ter Altmaier in diesem Inter­view propa­giert, nichts anderes als eine global völlig unbedeu­tende Strom­wende.
 
Den Unter­schied zu einer prinzi­pi­ell durch­aus sinnvol­len Energie­wende hat Herr Profes­sor Sigis­mund Kobe, Emeri­tus des Insti­tuts für Theore­ti­sche Physik an der Techni­schen Univer­si­tät Dresden, unlängst in einem Vortrag dargestellt.
 
Profes­sor Kobe beschäf­tigt sich seit über 40 Jahren mit physi­ka­li­schen, infor­ma­ti­ons­theo­re­ti­schen und biolo­gi­schen Syste­men – unter einer  gemein­sa­men Frage­stel­lung: Die Optimie­rung komple­xer Systeme mit konkur­rie­ren­den Wechsel­wir­kun­gen. Seine Betrach­tung zur Energie­wende finden Sie hier.  Die theore­ti­sche Frage, inwie­weit “erneu­er­bare Energien” wirklich erneu­er­bar sind, wird in diesem Vortrag sehr anschau­lich aufgearbeitet.
 
Diese beiden Vorträge verdeut­li­chen unseres Erach­tens sehr gut den vereng­ten Blick der gegen­wär­tig unter dem Stich­wort “Energie­wende” verfolg­ten Politik.
 
Insbe­son­dere die zur Herlei­tung der Thesen bemüh­ten Zahlen und Fakten schei­nen uns in ihrer logischen Klarheit und empiri­schen Überprüf­bar­keit unausweichlich.
 
Insofern wundert uns, dass Bundes­mi­nis­ter Altmaier den Gegnern von unsin­ni­gen Strom­tras­sen vorwirft, dass diese sich  “in die Büsche schla­gen”.
 
Sich in die Büsche schla­gen, bedeu­tet nach unserem Verständ­nis “sich vor der Verant­wor­tung drücken ” oder “vor den Reali­tä­ten fliehen”.
 
Dass sich Politi­ker fast aller Parteien bei der Energie- alias Strom­wende “in die Büsche schla­gen”, scheint uns als das eigent­li­che Problem.
 
Jedem, der sich in diesem Sinne nicht in die Büsche schlägt, sondern den Unsinn von neuen Windkraft­an­la­gen und neuen Strom­lei­tun­gen als Kehrsei­ten der gleichen völlig wertlo­sen Münze erkennt und benennt, berei­ten wir im Altmaier’schen Sinne gerne ein Blumen­bou­quet zur Begrüßung.

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