“In Deutschland engagierte amerikanische Unternehmen machen gute Geschäfte. Die Energiewende halten sie für reformbedürftig – und haben das Gefühl, dass sich Deutschland zu sehr zurücklehnt.”
lautet die Zusammenfassung eines Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 6.9.2013.
Deutsche Niederlassungen von US-Konzernen sind für die hohen Energiepreise in Deutschland besonders sensibel, da sie den direkten Vergleich mit (konzerninternen) Standorten im Mutterland bestehen müssen. Dieser direkte Vergleich der Standortbedingungen fällt für Deutschland zusehends schlechter aus, wie die American Chamber of Commerce (AmCham) erklärt. Den Artikel finden Sie hier.
Die AmCham ist die Interessenvertretung von über 3000 in Deutschland engagierten amerikanischen Unternehmen. Die 1903 gegründete Organisation setzt sich für gute Handelsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland ein. Dabei pflegt die AmCham einen diplomatischen und zurückhaltenden Kommunikationsstil.
Dass sich die Organisation kritisch gegenüber der deutschen Energiewende äußert, mag hartgesottenen Verfechtern des unbeirrbaren Verfolgens unrealistischer politischer Ziele völlig egal sein. Der VERNUNFT-Verächter Hans-Josef Fell würde diese Kritik leicht mit dem Verweis in den Wind schlagen, dass die AmCham nur die Lobbyorganisation von Großkonzernen ist, und man viel mehr auf die EEG-Profiteure (Windparkbetreiber, Biogasbauern etc.) hören müsste, um den Erfolg der Energiewende-Politik zu beurteilen.
Wer sich um die langfristige Entwicklung unseres Landes Gedanken macht, der kann vor der ökonomischen Dimension des Problems, das das Errichten zigtausender Windkraftanlagen – alias irrationaler Sakralbauten – hervorruft, nicht die Augen verschließen.
Dieser Kommentar des FAZ Lesers Wolfgang Richter erscheint uns sehr passend:
Die in Deutschland operierenden ausländischen Unternehmen sehen die hiesigen Ereignisse ohne den hier üblichen Tunnelblick. Der typisch deutsche Wahn, die Welt erziehen, leuchtendes Vorbild sein und alles besser wissen zu müssen, wirkt auf “normale” Länder skurril und befremdlich. Wir sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen, und sind noch stolz darauf. Wie wär es, wenn wir versuchen würden, ein ganz normales und hoffentlich auf längere Sicht einigermaßen erfolgreiches Land zu sein – und endlich diese widersinnige Energiewende zu begraben?
Die Präzisierung von die auf diese erscheint uns geboten – denn gegen eine “echte Energiewende”, d.h. eine sinnvoll definierte und umgesetzte Energiepolitik, die sich an den hier skizzierten Leitlinien orientiert, also das Wohl von Mensch und Natur zum Ziel hat, ist nichts einzuwenden.
Wer sich dem gegenwärtig betriebenem Unsinn entgegenstellt, ist kein schlechter Mensch, wie Hans-Josef Fell suggeriert, sondern handelt auch im Sinne des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Dies haben wir unlängst gegenüber der Friedrich-Ebert-Stiftung klargestellt. Mehr dazu hier.
Jedoch:
Die amerikanischen Unternehmen sind mit der AmCham politisch sehr gut vertreten. Auch die deutschen Unternehmen verfügen über gut etablierte Einfslusskanäle und wissen Ihren Interessen Gehör zu verschaffen.
KEINE ADÄQUATE Interessenvertretung haben hingegen die Natur und die vom Windkraftirrsinn geschädigten Menschen. Mensch und Natur finden bislang KAUM GEHÖR.
Anders als das Leid der Unternehmen, das die irrationale Energiepolitik durch hohe Strompreise hervorruft, sind das Leid der Natur und die Beeinträchtigung der Lebensqualität der Menschen bislang viel zu wenig im öffentlichen und politischen Bewusstsein angekommen.
Die selben zigtausend Anlagen, die in ihrer kummulierten Wirkung den Unternehmern mittelschwere Kopfschmerzen bereiten, bringen jährlich hunderttausenden Fledermäusen und Vögeln den Tod und führen ganze Populationen von Greifvögeln an den Rand der Ausrottung. Nicht mal diese Spitze des Eisbergs der ökologischen Verheerungen die diese “Energiewende” verursacht wird bislang hinreichend beachtet.
Das muss sich ändern.