von Rolf Schuster
Anlass der Betrachtungen war dieser Artikel, erschienen am 24. Oktober 2014:
Darin ist zu lesen:
Bis 2030 sind noch 15 Jahre hin und man muss den europäischen Regierungschefs nichts Böses wollen mit der Vorhersage, dass dann kaum mehr einer der Gipfelteilnehmer an der Macht sein wird. Dennoch und gerade deswegen haben sie sich beim Gipfel in Brüssel auf Klimaziele für die EU für das Jahr 2030 geeinigt.
Um mindestens 40 Prozent soll der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid bis dahin gesenkt werden. Um mindestens 27 Prozent soll der Energieverbrauch nach unten gedrückt, um ebenfalls mindestens 27 Prozent der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung gesteigert werden. Vergleichsjahr für die beschlossenen Ziele ist jeweils das Jahr 1990.
Nehmen wir die Energiezeitreihen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie als Darstellung der EU-Ziele, so sehen wir, was dies für die weltweiten CO2-Emissionen bedeutet.
Bild 1 zeigt die Entwicklung der CO₂- Emissionen der Jahre 1990 bis 2013.
Errechnet man die durchschnittliche jährliche Veränderung der letzten 13 Jahre, so zeigt dies eine weltweite jährliche Zunahme von 542 Millionen Tonnen, sowie eine Abnahme der Emissionen Deutschlands um 8 Millionen Tonnen.
Bild 2 zeigt die durchschnittlichen jährlichen Veränderungen der CO₂- Emissionen.
Rechnet man diese durchschnittlichen jährlichen Veränderungen bis zum Jahr 2040 hoch, so ergeben sich die im Bild 3 dargestellten Emissionen:
Bild 3 Projizierte Entwicklungen des CO₂- Emissionen
Tabellarisch dargestellt ergeben sich diese Zahlen:
China würde nach dieser Hochrechnung im Jahr 2040 jährlich 6 Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich ausstoßen. Deutschland würde hingegen 163 Millionen Tonnen jährlich einsparen.
Aber es besteht noch Hoffnung, wenn man diesem Artikel vom 12.09.2014 glauben darf:
Dort heißt es:
China gilt nicht gerade als Vorreiter in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Dabei erleben die erneuerbaren Energien im Reich der Mitte gerade einen unglaublichen Boom.
Die Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft belegen diese Behauptungen indes nicht:
Tabelle 4 zeigt den Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch.
Die Entwicklung in China zeigt sehr deutlich, dass eine industrielle Entwicklung eben nicht durch die „Erneuerbaren“ dargestellt werden kann. Der Anteil der „Erneuerbaren“ Afrikas von 50% deutet eher auf eine Energiearmut, als auf eine prosperierende Entwicklung der afrikanischen Länder hin.
Empfehlung:
Reiben Sie diese Zahlen allen „Umwelt- und klimabewegten Mitbürgern“ unter die Nase.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
Rolf Schuster im Oktober 2014
Die Empfehlung, Zahlen zur Kenntnis zu nehmen und unter den Randbedingungen der Realität zu handeln, ist vollständig zu unterstützen. Insbesondere jenen Politikern, die im Namen des “Klimaschutzes” unsere Wälder in Industriegebiete verwandeln, ist dies dringend zu raten. Im Übrigen legen insbesondere die in Tabelle 4 zusammengestellten Zahle nahe, mehr Energie zu wagen.