Am 19. Januar 2014 fand im nordhessischen Nieste eine Desinformations-Veranstaltung der Stadtwerke Kassel AG statt.
Dieses Unternehmen hat die Windkraft für sich als wirtschaftliches Standbein entdeckt und verwandelt nun die als “Märchenland der Brüder Grimm” bekannte und beworbene Region mit 200m hohen Windkraftanlagen systematisch in ein großflächiges Industriegebiet.
In der Berichterstattung der regionalen Zeitung HNA wurde die Naturzerstörung, die im Rahmen der vermeintlich ökologischen Stromproduktion von Statten geht, praktisch nie thematisiert.
Die technische und ökonomische Unsinnigkeit des Windkraftausbaus, über die in Qualitätszeitungen seit Monaten immer mehr zu lesen ist, wurde von diesem regionalen Leitmedium leider völlig ausgeblendet. Auch die Existenz aufgeklärter Bürger wurde ignoriert. So sahen wir uns genötigt, mit einer Presseerklärung etwas Abhilfe zu schaffen.
Nachdem die ersten Anlagen der Städtischen Werke um den Jahreswechsel 2013/14 durch Unfälle Schlagzeilen machten, blieb deren generelle Fragwürdigkeit jedoch weiter unbeleuchtet. In diesem Umfeld einseitig positiver Berichterstattung über die “klima- und umweltfreundliche Energieversorgung der Zukunft” stieß auch die Einweihung der nächsten Windindustrianlagen auf vorwiegend großes Interesse:
Wie bereits acht Wochen zuvor im Söhrewald, wurden erneut Schaulustige in Bussen zu den neuen Industriestandorten in den Ausläufern des Naturparks Kaufunger Wald gefahren.
Dort gab es dann – wie gehabt – jede Menge Desinformation (“diese Anlagen können so und so viele Haushalte versorgen” etc.) sowie Bewirtung und Souvenirs.
Anders als bei der Zerstörung des Söhrewalds kam die Presse diesmal jedoch nicht an der kleinen Schar wackerer Vernunftbürger vorbei, die sich über mehrere Stunden in der Kälte aufgehalten, die Mitmenschen zum Nachdenken animiert und über vernünftige Alternativen aufgeklärt haben.
Bezeichnend für das vorherrschende Informationsniveau ist das Zitat von Vernunftkraft-Mitglied Johannes Jungton. Dessen Hinweise auf mittlerweile in jeder überregionalen Tageszeitung diskutierte Fakten wurden quasi als esoterische Einzelmeinung portraitiert.
Bis hier die Vernunft Mainstream wird, ist wohl noch viel Informationsarbeit zu leisten.
Aber wir arbeiten dran – das Märchenland ist jede Mühe wert.
Vielen Dank, lieber Johannes!
Vielen Dank, liebe Helsaer!
Für HNA-Leser hier die wichtigsten Information noch einmal in Kürze:
Wald ist der wichtigste Kohlenstoffspeicher. Alte Bäume sind besonders wertvoll. Jeder Hektar Wald, der pro Windkraftanlage gerodet wird, hatte vor der Vernichtung pro Jahr 10 Tonnen CO2 gespeichert. Die Anlagen sparen selbst kein CO2 ein, sondern sorgen im Gegenteil dafür, dass der CO2-Ausstoß steigt.
Im Gegensatz zur HNA bietet die FAZ regelmäßig sachgerechte Darstellungen aller Zusammenhänge.
Am selben Tage dieser Desinformationsveranstaltung der Städtischen Werke Kassel erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung übrigens dieser Artikel. Die Lektüre ist perfekt geeignet, um die Vorgänge als Auswuchs des Fördersumpfes zu erkennen.
Dieser Sumpf gehört dringend trocken gelegt – bevor das letzte Märchenhafte dieser wunderbaren Region darin versunken ist.
Und die Moral von der Geschicht’?
Die ganze Sache lohnt sich nicht!