Viele verlie­ren, Wenige gewinnen.

Am 11.09.2014 veröf­fent­lichte der DIHK die Ergeb­nisse des Energie­wende-Barome­ters. Unter den kleinen und mittel­stän­di­schen Unter­neh­men hat der Realis­mus offen­bar ein klare Mehrheit:

DIHK-PRESSE­ER­KLÄ­RUNG v. 11.09.2014

Die Energie­wende wird für die Wirtschaft hierzu­lande zu einer wachsen­den Heraus­for­de­rung. Wie eine aktuelle Umfrage der Indus­trie- und Handels­kam­mern (IHKs) belegt, leiden die Betriebe zuneh­mend unter den steigen­den Strom­prei­sen und unter der sinken­den Versorgungssicherheit.


Immer mehr Unter­neh­mer sagen: Die Energie­wende wirkt sich negativ auf mein Geschäft aus”, berich­tete Eric Schweit­zer, Präsi­dent des Deutschen Indus­trie- und Handels­kam­mer­ta­ges (DIHK), der die Ergeb­nisse des dritten “IHK-Energie­wende-Barome­ters” heute gemein­sam mit dem stell­ver­tre­ten­den DIHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Achim Dercks in Berlin vorstellte.

Die Umfrage basiert auf den Antwor­ten von 2.200 Betrie­ben aller Größen­klas­sen, Branchen und Regio­nen in Deutsch­land. Auf einer Skala von ‑100 bis +100 bewer­te­ten sie die Auswir­kun­gen der Energie­wende auf ihre Wettbe­werbs­fä­hig­keit mit ‑13 nochmals schlech­ter als im Herbst 2013 (-11).

Hatten bei der Vorgän­ger­um­frage 32 Prozent der Befrag­ten dem Reform­pro­jekt negative Effekte auf das eigene Geschäft attes­tiert, waren es in diesem Jahr bereits 34 Prozent. “Gleich­zei­tig sind viele betrieb­li­che Maßnah­men in den Berei­chen Beschaf­fung, Effizi­enz und Eigen­erzeu­gung ausge­reizt”, betonte Schweit­zer in Berlin.

Die Energie­wende ist und bleibt insbe­son­dere für die Indus­trie ein Risiko”, sagte er. “Mit ‑30 Punkten bewer­tet sie die Auswir­kun­gen deutlich kriti­scher als der Durch­schnitt aller Unter­neh­men und auch schlech­ter als im Vorjahr (2013: ‑27,5).”

Nicht zuletzt wegen der Debatte um die Belas­tung der Eigen­erzeu­gung mit der EEG-Umlage zöger­ten die Unter­neh­men bei neuen Inves­ti­ti­ons­pro­jek­ten, so Schweit­zer weiter. Gleich­zei­tig ergrif­fen viele Betriebe Maßnah­men, um sich gegen Strom­aus­fälle abzusi­chern. Schließ­lich gebe es wegen des Ausstiegs aus der Kernener­gie und des schlep­pen­den Netzaus­baus zuneh­mend Probleme mit der Strom­ver­sor­gung in Süddeutschland.

Mehr als jedes dritte Indus­trie­un­ter­neh­men in Baden-Württem­berg und Bayern hat in den vergan­ge­nen zwölf Monaten Strom­aus­fälle erlebt”, sagte der DIHK-Präsi­dent. Insge­samt berichte jeder fünfte Betrieb von Problemen.

Schweit­zer: “Während die Nachteile der Energie­wende für die Unter­neh­men jetzt deutlich spürbar sind, bleiben die von der Politik oft beschwo­re­nen Chancen allen­falls Zukunfts­mu­sik.” Immer weniger Betriebe sähen für sich neue Geschäfts­fel­der oder Absatz­märkte. Vor allem deshalb sei der Barome­ter­wert bei Großun­ter­neh­men, die sich in dieser Hinsicht viel Hoffnung gemacht hätten, inner­halb von zwei Jahren von ‑5 auf ‑22 Punkte gesunken.

Den vollstän­di­gen Report finden Sie hier zum Download.

DIHK

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Dass der Realis­mus bei der ehrwür­di­gen Inter­es­sen­ver­tre­tung der deutschen Wirtschaft wieder hoch im Kurs steht, ist sehr zu begrü­ßen. Bereits vor einem Jahr hatte sich der DIHK deutlich zur Energie­wende-Politik geäußert und eine Lanze für die Wahrheit gebro­chen. Die Windkraft­lobby hatte seiner­zeit die Justiz bemüht.  Für uns unver­ständ­lich war die Erfah­rung, dass der DIHK sich bei der Bundes­tags­an­hö­rung zur Länder­öff­nungs­klau­sel die Positio­nen der Windkraft­lobby zu eigen machte. Bleibt zu hoffen, dass der nun offen­barte Reali­täts­sinn der Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer auch bei der Dachor­ga­ni­sa­tion ein Nachden­ken induziert. Dass sich der ehrwür­dige Indus­trie- und Handels­kam­mer­tag dauer­haft zum Büttel eines Parti­ku­lar­in­ter­es­ses macht, ist eigent­lich nicht vorstellbar. 

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