Chef der DENA fordert Abschaf­fung des EEG

 

Bereits im Novem­ber 2012 hat Stephan Kohler, Chef der deutschen Energie­agen­tur DENA, deutlich zum Ausdruck gebracht, was er von der gegen­wär­ti­gen Windkraft‑, Solar‑, und Biomas­se­för­de­rung hält. Schon von berufs­we­gen ist Herr Kohler ein ausge­wie­se­ner Freund der “erneu­er­ba­ren” Energien und ein großer Befür­wor­ter einer sinnvoll definier­ten “Energie­wende”, die sich primär an Einspa­rung und Effizi­enz­stei­ge­rung orien­tiert und den gesam­ten Energie­ver­brauch statt nur die Strom­erzeu­gung betrach­tet. Folge­rich­tig hat er für das Erneu­er­bare Energien Gesetz schon vor einem Dreivier­tel­jahr einen Fachbe­griff geprägt: 

Wahnsinn”.

Anläss­lich der Handels­blatt Jahres­ta­gung “Erneu­er­bare Energien” wieder­holt Stephan Kohler seine Kritik und fordert die Politik, auf den “Wahnsinn” zu beenden – diesmal aller­dings ohne den Fachbe­griff zu nutzen. Die wichtigs­ten Aussa­gen des Artikels vom 27. August 2013:

Während die Parteien das EEG noch für refor­mier­bar halten, sind Fachleute schon einen Schritt weiter. (…) Kohler spricht sich dafür aus, den Ausbau von Windrä­dern und Solar­an­la­gen nur noch zuzulas­sen, wenn die Anlagen sich ins System integrie­ren lassen. Das ist heute längst nicht mehr der Fall. Der Grund: Wer einen Windpark baut, muss sich nicht darum kümmern, ob für den dort produ­zier­ten Strom auch Netzka­pa­zi­tä­ten zur Verfü­gung stehen. Er bekommt selbst dann den größten Teil der im EEG für 20 Jahre garan­tier­ten Vergü­tung überwie­sen, wenn die Windrä­der wegen Überlas­tung der Netze abgere­gelt werden müssen. Ursache dafür ist, dass das EEG weder die absolute Menge des Zubaus von Anlagen noch deren regio­nale Vertei­lung steuert. Wer auch immer eine Anlage betreibt, hat Anspruch auf die EEG-Vergütung.

Die Parteien sind mit Blick auf eine EEG-Reform wesent­lich behut­sa­mer als der Dena-Chef. So hatte Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel zwar in den vergan­ge­nen Wochen mehrfach gesagt, dass EEG müsse refor­miert werden. Den Einspei­se­vor­rang stellt Merkel aber nicht infrage. Im Regie­rungs­pro­gramm von CDU und CSU heißt es, man  wolle das EEG “weiter- entwi­ckeln”. Im Energie­kon­zept der SPD heißt es, das EEG müsse “grund­le­gend refor­miert” werden, der Einspei­se­vor­rang solle aber erhal­ten  bleiben.

Lesen Sie hier den Artikel  aus dem Online-Angebot des Handels­blatts. In der Print-Ausgabe sind zudem noch diese Erklä­run­gen zu lesen:

Das EEG hat zu Verwer­fun­gen geführt. Weil Wind- und Sonnen­strom immer häufi­ger die Strom­börse fluten, sinkt die Auslas­tung fossi­ler Kraft­werke. Gerade hochef­fi­zi­ente, noch nicht abgeschrie­bene Gaskraft­werke sind nicht mehr renta­bel, obwohl sie für den Erhalt der Stabi­li­tät des Gesamt­sys­tems unerläss­lich sind.


VERNUNFTKRAFT. dazu:

1.

Herrn Kohlers Vorschläge gehen eindeu­tig in die richtige Richtung. Der Einspei­se­vor­rang bei fest garan­tier­ter Vergü­tung ist die zentrale Trieb­fe­der des Subven­ti­ons­wett­laufs zu Lasten von Allge­mein­heit und Natur.

2.

Zu den ökono­mi­schen “Verwer­fun­gen”, die das Handels­blatt treffend erläu­tert, sind als direkte Symptome des “Wahnsinns” die ökolo­gi­schen Verwer­fun­gen hinzu­zu­zäh­len. Die Spitze dieses auf der Handel­blatt-Tagung offen­bar völlig unbemerk­ten Eisbergs besteht aus einer Viertel­mil­lion getöte­ter Fleder­mäuse und einem regel­re­chen Biodi­ver­si­täts-Desas­ter

3.

Dass die Parteien das Thema EEG-Reform bzw. ‑abschaf­fung wesent­lich zöger­li­cher angehen, als es unabhän­gige Exper­ten seit gerau­mer Zeit fordern, ist rein politisch zu erklä­ren. Siehe dazu den Beitrag vom 23. August. Offen­bar zögert die Politik, die selbst­er­nann­ten Welten­ret­ter als Besitz­stands­wah­rer zu entzau­bern und sich klar zu den Inter­es­sen von Mensch und Natur zu beken­nen.

4.

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