Ketten­säge gegen Vogelschutz

Am 2. Dezem­ber 2015 zieht die deutsche Wildtier­stif­tung einen echten Skandal an die Öffentlichkeit.

      

Wild

Mit der Ketten­säge gegen den Vogelschutz

02.12.2015

Deutsche Wildtier Stiftung verzeich­net Zunahme krimi­nel­ler Machen­schaf­ten beim Bau von Windkraftanlagen

Während in Paris der Klima­gip­fel tagt, laufen in Deutsch­land die Ketten­sä­gen. Um Platz für Windener­gie­an­la­gen zu schaf­fen, werden immer häufi­ger geschützte Horst­bäume illegal gefällt und Vögel getötet. Einen rasan­ten Anstieg solcher Straf­ta­ten belegen Recher­chen von Deutscher Wildtier Stiftung, Natur­schutz­bund Deutsch­land e.V. (NABU) und Komitee gegen den Vogel­mord. Bisher wurden mindes­tens 40 Fälle illega­ler Verfol­gung von Großvö­geln im Umfeld von neuen oder geplan­ten Windparks regis­triert. Meistens wurden die Nester (Horste) zerstört oder die Bäume samt Horst gefällt. In mindes­tens einem Fall wurden Jungvö­gel im Nest erschla­gen. Mit Abstand häufigs­tes Opfer ist der Rotmi­lan. Aber auch beim extrem selte­nen Schrei­ad­ler wurden mehrfach Nester zerstört.

Das sind keine Dumme-Jungen-Strei­che, sondern Straf­ta­ten gegen streng geschützte Arten. Darauf stehen bis zu fünf Jahre Gefäng­nis“, betont Prof. Dr. Fritz Vahren­holt, Allein­vor­stand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Tötun­gen und Horst­zer­stö­run­gen sind eine völlig neue Dimen­sion der Gefähr­dung von Tierar­ten durch Windkraft­an­la­gen“, so Prof. Vahren­holt. „Biodi­ver­si­tät und Arten­schutz werden unter dem Deckman­tel der Windener­gie und des Klima­schut­zes gnaden­los geopfert“.

In bisher zehn Bundes­län­dern wurden solche Straf­ta­ten regis­triert. Skrupel­lose Geschäf­te­ma­cher schaf­fen Tatsa­chen mit der Ketten­säge! Denn geltende Abstands­re­ge­lun­gen würden in den meisten Fällen den Bau von Windener­gie­an­la­gen verbieten.

Der Wert eines Grund­stücks, auf dem ein Windpark errich­tet werden soll, lässt sich mit der Ketten­säge über Nacht enorm steigern: Pro Anlage kann ein Eigen­tü­mer mit Pacht­ein­nah­men von rund 1,6 Millio­nen – also 80 000 Euro pro Jahr für 20 Jahre – rechnen.

Die Recher­che­er­geb­nisse der Natur­schüt­zer zeigen eine erschre­ckende Tendenz auf:

Wurden vor zwei Jahren bundes­weit sechs Fälle regis­triert, waren es 2014 bereits zehn. Im laufen­den Jahr 2015 wurden bis Novem­ber 19 Zerstö­run­gen von Horsten und Vogel-Tötun­gen gemel­det. Betrof­fen sind neben Rotmi­lan und Schrei­ad­ler auch andere windkraft­sen­si­ble Arten wie Seead­ler, Schwarz­storch, Baumfalke und Fleder­mäuse. Fast alle Fälle wurden zur Anzeige gebracht.

Die Deutsche Wildtier Stiftung rechnet in den kommen­den Monaten mit weite­ren Straf­ta­ten, denn Bäume werden meistens im Winter­halb­jahr gefällt. „Auch der Ausbau der Windener­gie geht ungebremst voran – deshalb ist eine erneute Welle von Horst­zer­stö­run­gen zu befürch­ten“, sagt Prof. Vahren­holt. Die Deutsche Wildtier Stiftung erneu­ert ihre Forde­run­gen nach einem Morato­rium für Windkraft­an­la­gen im Wald.

Wer solche Fälle feststellt, sollte diese dokumen­tie­ren und anzei­gen sowie die Deutsche Wildtier Stiftung informieren.

Mehr dazu hier 

Für Rückfra­gen: Dr. Jochen Belle­baum, 040 9707869–25

      

Dass die Aussicht auf Teilhabe am Subven­ti­ons­topf des EEG krimi­nelle Energien freisetzt, hören und erleben wir immer wieder. 

Tiere, die der “großen Verteile” im Weg stehen, haben reduzierte Lebens­er­war­tun­gen. Den Appell der Wildtier­stif­tung, derar­tige Fälle zu dokumen­tie­ren, möchten wir nachdrück­lich unter­stüt­zen. Zu den durch krimi­nelle Handlung getöte­ten oder vertrie­be­nen Vögeln und Fleder­mäu­sen sind – als Kolla­te­ral­scha­den der sogenann­ten Energie­wende – natür­lich auch noch die legal liqui­dier­ten Indivi­duen zu zählen. Die genauen Opfer­zah­len sind schwer abzuschät­zen.  Leicht und exakt abzuschät­zen ist auf der anderen Seite der Nutzen für das Klima, der diesen “ökolo­gi­schen Kosten” gegenübersteht.

Die große Verteile hat am selben Tag leider noch einen weite­ren Auswuchs produziert. 

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