Spanien als letzte Warnung?

Am 28. April 2025 kam es in Spanien und Portu­gal zu einem der größten Strom­aus­fälle in Europa seit Jahren. Rund 50 Millio­nen Menschen waren betrof­fen. Dafür, dass das Ereig­nis mehrere Todes­op­fer forderte, fand es in deutschen Leitme­dien relativ wenig Beach­tung. Uns war es ein wichti­ges Anlie­gen, den wahrschein­li­chen (!) Ursachen nachzu­ge­hen und Impli­ka­tio­nen für die hiesige Energie­ver­sor­gung abzulei­ten – dabei aber vorschnelle Schlüsse zu vermei­den. In einem ausführ­li­chen Gastbei­trag hat Dr. Chris­toph Canne die am 9. Mai 2025 bekann­ten Zusam­men­hänge aufgearbeitet:

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Der auslö­sende Ursache ist weiter­hin nicht ganz klar. Klar ist aber, dass der verstärkte Ersatz konven­tio­nel­ler Kraft­werke durch erneu­er­bare Erzeu­ger dem System eine zentrale Stabi­li­sie­rung entzieht und es insge­samt anfäl­li­ger macht. Hierfür ist eine wichtige Eigen­schaft von konven­tio­nel­len Kraft­wer­ken – Wasser‑, Kohle‑, Gas- oder Kernkraft­wer­ken – maßgeb­lich: Ihre netzsyn­chro­nen Schwung­mas­sen, die die Genera­to­ren dieser Anlagen antrei­ben. Diese sind mit der Frequenz des Strom­net­zes synchro­ni­siert und wirken über ihre Massen­träg­heit stabi­li­sie­rend gegen Frequenz­schwan­kun­gen. Dieses wichtige Korrek­tiv fehlt Solar- und Windkraft­an­la­gen.  Eine in diesem Zusam­men­hang wichtige Beobach­tung ist, dass es durch den Zusam­men­bruch der Netztren­nung mit Frank­reich auch in Südfrank­reich zu tempo­rä­ren Strom­aus­fäl­len gekom­men ist. Dass sich daraus jedoch kein flächen­de­cken­der Black­out wie in Spanien entwi­ckelte, liegt an der hohen Verfüg­bar­keit von Kernkraft und ergän­zen­der Wasser­kraft in Frank­reich. Diese bereit­ge­stell­ten Schwung­mas­sen spiel­ten eine entschei­dende Rolle, während sie Spanien im gleichen Moment fehlten. So kam es in Spanien zum Black­out, während das franzö­si­sche Netz stabi­li­siert werden konnte – und damit ein Übergrei­fen des iberi­schen Black­outs auf das europäi­sche Strom­netz, einschließ­lich Deutsch­land, verhin­dert wurde. Details können Sie hier nachlesen.

Wer noch etwas tiefer in die techni­schen Details einstei­gen möchte, dem sei der Artikel von Dr. Björn Peters zu gleichem Thema empfoh­len, den der Sandwirt am 13. Mai 2025 veröf­fent­lichte. Dr. Peters’ Schlussfolgerung

Der Black­out am 28. April 2025 war das Ergeb­nis einer Verket­tung techni­scher und struk­tu­rel­ler Schwä­chen. Ein hoher Anteil an erneu­er­ba­rer, wetter­ab­hän­gi­ger Einspei­sung ohne ausrei­chende Netzer­tüch­ti­gung und Momen­t­an­re­serve hat das Gesamt­sys­tem der Strom­erzeu­gung nachhal­tig desta­bi­li­siert. Die schwa­che inter­na­tio­nale Netzan­bin­dung führte dazu, dass die Nachbarn wenig helfen konnten. 

Das Ereig­nis unter­streicht die Notwen­dig­keit, die Strate­gie des Ausbaus wetter­ab­hän­gi­ger Energien zu hinter­fra­gen. Ein Morato­rium für diesen Ausbau würde helfen, die europäi­sche Zusam­men­ar­beit zu stärken, die Heraus­for­de­run­gen eines wetter­ab­hän­gi­gen Strom­erzeu­gungs­sys­tems genauer zu verste­hen, und die europäi­sche Energie­stra­te­gie abzuändern.

deckt sich vollstän­dig mit unserer Einschätzung.

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