UBA kriti­siert – zurecht, zu wenig

Am 1. Novem­ber 2019 überrascht das Umwelt­bun­des­amt (UBA) mit einer kriti­schen Sicht auf die Windkraft­in­dus­trie (hier die Presse­mit­tei­lung). In verschie­de­nen Print­me­dien wurde dies aufgegriffen:

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Der Dessauer Behörde ist zugute zu halten, dass sie nun wenigs­tens eine der vielen ökolo­gi­schen Schat­ten­sei­ten der vermeint­lich klima­scho­nen­den Energie­er­zeu­ger in den Blick nimmt. Selbst bei der engen Fokus­sie­rung auf  Entsor­gungs­pro­bleme der Windkraft – mehr dazu hier, hier und hier – entgeht dem UBA jedoch ein wichti­ger Aspekt: 

Die Abstürze dreier Flugge­räte der Bundes­wehr im Sommer 2019 verdeut­lich­ten bislang nur latent bekannte oder verdrängte Gefah­ren, die von carbon­fa­ser­ver­stärk­ten Kunst­stof­fen (CFK) im Brand­fall ausge­hen: Krebs­er­re­gende Stoffe breite­ten sich aus und erfor­der­ten hochsen­si­bles Vorge­hen der Bergungs­kräfte. Die tragi­schen Vorfälle veran­lass­ten VERNUNFTKRAFT. zu Recher­chen zu den in Rotor­blät­tern von Windkraft­an­la­gen verbau­ten CFK-Materia­lien. Einer wachsen­den Gefahr stehen demnach geringe Kennt­nisse und unzurei­chende Möglich­kei­ten der Gefah­ren­ab­wehr gegenüber. 

Bereits 2014 machte das Bundes­amt für Infra­struk­tur, Umwelt­schutz und Dienst­leis­tun­gen der Bundes­wehr auf „Gefähr­dung durch lungen­gän­gige Carbon­fa­ser­bruch­stü­cke nach Bränden“ aufmerk­sam. Die tragi­schen Abstürze zweier Eurofigh­ter und eines Hubschrau­bers ließen diese Gefah­ren im Sommer 2019 real werden und warfen ein Schlag­licht auf schlum­mernde Risiken, die von schät­zungs­weise 10.000 Windkraft­an­la­gen ausge­hen, in deren Rotor­blät­tern ebenfalls CFK-Materia­lien verbaut sind: 

  • Ein Bekämp­fen von Bränden durch Feuer­weh­ren ist wegen der Höhe der WKA unmöglich. 
  • Umwelt­be­hör­den, Geneh­mi­gungs­be­hör­den und Hilfs­kräfte haben keine belast­ba­ren Infor­ma­tio­nen über verbau­tes CFK – Material und dessen Gefahren. 
  • Die Zivil­be­völ­ke­rung ist nicht über die Gefah­ren im Brand­fall informiert. 
  • Anlagen­her­stel­ler verwei­gern Infor­ma­tion und stufen die verbau­ten Materia­lien als Betriebs­ge­heim­nis ein. 
  • Selbst die „normale“  Entsor­gung  und das Recycling von CFK-Material sind ungelöst.

Einzig der letzte Aspekt wurde bisher vom Umwelt­bun­des­amt thematisiert. 

Profes­sor Lothar Meyer, Materi­al­wis­sen­schaft­ler und Vorstand des Landes­ver­ban­des Vernunft­kraft Nieder­sach­sen e.V. dazu:

Das UBA kriti­siert zurecht – aber zu wenig. Der laxe Umgang mit sogenann­ten „fiesen Fasern“ ist skanda­lös und ruft böse Erinne­run­gen an Asbest hervor. Wir fordern, dass die Gefähr­dungs­lage adäquat erhoben und adres­siert wird – dazu tragen wir selbst aktiv bei.

Der gegen­wär­tige Zustand ist absolut inakzeptabel.

Konse­quen­ter­weise haben wir bereits am 5. Septem­ber 2019 Vorschläge zur Abhilfe und damit zur Akzep­tanz­fä­hig­keit der Energie­po­li­tik unter­brei­tet: Siehe Seiten 4 und 5 des Fahrplans (Stich­wort: VERANT­WOR­TUNG).

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