Aufmarsch­be­fehl gegen Artenschutz

Am 7. Oktober 2019 überrascht das Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­rium (BMWi) mit der Veröf­fent­li­chung einer zweisei­ti­gen “Aufga­ben­liste”. Der sonst stets zu lauten Tränen geneigte Vorsit­zende des Bundes­ver­ban­des Windener­gie, Herr Albers, zeigt sich ob der darin enthal­te­nen Punkte ausnahms­weise hocher­freut. Kein Wunder: Die Liste hätte er selbst nicht besser formu­lie­ren können. Der sympa­thi­sche Cheflob­by­ist sieht darin ein “Aufbruch­si­gnal”. Tatsäch­lich beinhal­tet die Aufga­ben­liste eine Zusam­men­stel­lung der größten Gemein­hei­ten, die man sich für den Natur- und Arten­schutz hätte ausden­ken können.

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Unseren schlimms­ten Befürch­tun­gen wird damit vollum­fäng­lich Rechnun­gen getra­gen. Die Liste und ihr Zustan­de­kom­men unter­gräbt Vertrauen in staat­li­ches Handeln. Dass ein selbst­er­klär­ter Erbver­wal­ter Ludwig Erhards einen derar­ti­gen Kniefall vor – zugege­be­ner­ma­ßen sehr aggres­si­ven – Lobby­is­ten zulässt, erschüt­tert uns.

Insbe­son­dere die Buchsta­ben j.,k. und l. impli­zie­ren einen Marsch­be­fehl gegen den Arten­schutz und stellen Persil­scheine für die rücksichts­lose Tötung und Ausrot­tung von Tieren aus. Dies zum allei­ni­gen Behufe des Profits einer Branche, die ohne dreifa­che Privi­le­gie­rung (EEG, Bauge­setz, Natur­schutz­recht) nicht lebens­fä­hig ist.

Waren wir in der Bewer­tung des Windkraft-Gipfels vom 5.9.2019 und des “Klima­pa­kets” vom 20.9.2019 noch ambiva­lent, so machen es uns die Verfas­ser dieser Liste nun ganz einfach: Hieran ist nichts, aber auch gar nichts Gutes zu erkennen. 

Wir werden weiter dafür werben, dass auf Stimmen der Vernunft gehört wird und möglichst viele “Aufga­ben” (vulgo: Lobby­wün­sche) unerle­digt bleiben. Außer Herrn Minis­ter Seeho­fer kann man den Adres­sa­ten nur dring­lich “n.a.” empfeh­len. Nicht Ausfüh­ren! 

Ein zahnar­mes Säuge­tier demons­triert die angemes­sene Haltung.

Altmai­ers “Aufga­ben­liste”? Ratio­nale Reaktion.

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