Bereits am Folgetag eines denkwürdigen Wahlabends, am 25. September 2017, meldet sich der Ökopopulismus lautstark zu Wort: In der Zeitschrift Capital bekommt Frau Claudia Kemfert die Gelegenheit, ihre allseits bekannten abstrusen Thesen im Gewand der Wissenschaft zu verbreiten. Ihr Kampf geht weiter.
Leseprobe – Hervorhebungen und Verlinkung durch uns (…) In Nordrhein-Westfalen kann man derzeit ablesen, was uns blühen würde, wenn die fossilen CDU-FDP-Kräfte auf Bundesebene das Sagen hätten: Dort will die neue Regierung das Klimaschutzgesetz kippen, den Ausbau der Erneuerbaren drosseln und investitionsfeindliche Mindestabstandsflächen für Windanlagen festlegen. Vollbremsung für die Energiewende! Dabei stottern wir doch schon jetzt über die Kreuzung. Man kann nur hoffen, dass nicht ausgerechnet in der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, dem angeblichen Motor Europas, solche fossilen Dinosaurier das Sagen bekommen. Das Ende des Klimaschutzabkommens von Paris würde dann in Berlin eingeläutet. In diesem Schreckensszenario obliegt es den Grünen die schwere Aufgabe die Kräfte der Moderne, die es auch in CDU und FDP gibt, zu mobilisieren und mit ihnen gemeinsam die Energiewende auf Trab und den Verkehr nachhaltig in Bewegung zu bringen. (…) |
Die einzige unfreiwillig unpolemische Aussage, die Frau Kemfert zur Diskussion beisteuert, besteht in der Feststellung, dass sich die “Energiewende” in einem Stottermodus befindet: die “Säulen der Energiewende” liefern nur stotternd und insgesamt sehr wenig. 2016 trugen 28.000 Windkraftanlagen 2,2 Prozent zum Primärenergiebedarf bei.
Für vernünftige Veränderungen im Sinne der Besserstellung von Mensch und Natur sowie der Berücksichtigung technisch-physikalischer Restriktionen und ökonomischer Realitäten ist es höchste Zeit. Dafür unabdingbar: der dringende Ausstieg von “Expert(inn)en” wie Frau Kemfert aus der medialen und politischen Wahrnehmung.
An seriösen wissenschaftlichen Ratgebern mangelt es nicht. Einer von ihnen hatte sich wenige Tage zuvor geäußert:
Leseprobe Damit es zu gesundheitlichen Schäden kommt, muss eine Windkraftanlage nicht zu Bruch gehen. Es reicht, dass sie ihre ganz normale Arbeit verrichtet. Denn Windkraft ist unweigerlich mit massiven externen Effekten verbunden. Ein Begriff, der im Zusammenhang mit der Atomkraft sehr häufig bemüht wird, im Zusammenhang mit Erneuerbaren aber tabu zu sein scheint. Die externen Kosten der WindkraftUm das Ausmaß der externen Effekte abschätzen zu können, muss man sich zunächst klarmachen, in welchem Umfang der Ausbau der Windkraft vonstatten gehen soll, wenn es nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung geht. Gegenwärtig haben wir in Deutschland circa 28.000 Windkraftanlagen installiert. Die produzierten 2016 laut Umweltbundesamt 2,2 Prozent unseres Primärenergieeinsatzes. Das ist nicht viel. Dazu kommt, dass Windstrom nur dann Sinn ergibt, wenn er gespeichert wird. Das aber führt dazu, dass der Wirkungsgrad einer Windkraftanlage, erschreckend gering ist. Deshalb müsste ein hohes Vielfaches der bisher installierten Leistung dazu kommen, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen. (…) Der angestrebte Zubau an Windkraft wird deshalb in Zukunft nur noch Anlagen errichten, die höher als 200 Meter sind – Untergrenze. Da es sehr viele Windkraftanlagen sein sollen, wird kein Standort vor ihnen sicher sein. In Deutschland werden flächendeckend große Windparks mit riesigen Anlagen in enger Nachbarschaft zu Wohngebieten entstehen, wenn der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung umgesetzt wird. Landschaftszerstörung und VermögensverlustDie damit einhergehenden externen Effekte sind massiv. Da ist zunächst die Landschaftszerstörung. Überall dort, wo bereits Natur- und Kulturlandschaften durch Windkraft stark angegriffen wurden, sind die Proteste dagegen am stärksten. Die Menschen empfinden die Eingriffe in die Landschaft als Zerstörung ihrer Heimat. Das geht unmittelbar mit hohen Vermögensverlusten einher. Die sind schwer zu verifizieren, denn Häuserpreise kann man nur beobachten, wenn Häuser veräußert werden. Werden Häuser durch Windkraftanlagen unverkäuflich oder ließen sie sich nur noch zu Preise verkaufen, die für die Besitzer nicht ausreichen, sich woanders eine neue Existenz zu errichten, kommt es nicht zum Verkauf und der Preisverfall wird nicht sichtbar. Das ändert nichts an der Enteignung, die die Menschen durch Windkraft erfahren. (…) |
Von einer künftigen Bundesregierung und einer kritischen Medienwelt ist zu hoffen, dass sie Herrn Professor Weimann und anderen tatsächlich fachkundigen, ideologisch unvoreingenommenen und finanziell unabhängigen Experten deutlich mehr Gehör schenkt, als dies in den letzten Jahren der Fall war.