Tagein, tagaus geht die Sonne im Osten auf. Manchmal gilt diese der Erdrotation geschuldete Regel auch im übertragenen Sinne: das bürgerschaftliche Engagement für eine vernünftigere Energiepolitik fand in Brandenburg und Sachsen erste Erfolge und Widerhall. Im Südosten unseres Landes waren es unsere Gründungsmitglieder vom Bundesverband Landschaftsschutz, die die sächsische Staatsregierung animierten und ermutigten, gemeinsam mit Bayern im Sinne von Mensch und Natur auf die Bundespolitik einzuwirken. Jener Erfolg veranlasste uns im Juli 2014 zu einem meteorologisch korrekten Artikel.
Seither hat sich der Himmel über Sachsen leider verdunkelt. Getrieben von einem vernunftresisten, windkraftaffinen neuen Juniorpartner bekam Ministerpräsident Tillich Angst vor der eigenen Courage. Anders als sein bayerischer “Kompagnon” Horst Seehofer, der sein Versprechen wahr machte, verzichtete Tillich darauf, die gemeinsam erkämpfte Möglichkeit zu nutzen und ein 10H-Gesetz einzuführen.
Im Wissen, gewichtige Argumente und Autoritäten auf ihrer Seite zu haben, steckten die sächsischen Vernunftbürger den Kopf jedoch niemals in den Sand, sondern warben und werben weiterhin unermüdlich für ein Innehalten und Nachdenken. So auch am 22. Juni 2016 in Dresden.
Heike Riedel berichtet Aus dem Vogtland, der Oberlausitz, dem Muldental, dem Erzgebirge, dem Zwickauer Land oder der Großenhainer Pflege reisten Vertreter der über 50 Bürgerinitiativen mit ihren großformatigen aufrüttelnden Plakaten vor den Sächsischen Landtag. Ihrem Unmut äußerten sie, dass sie immer noch keine Antwort auf ihre Landtagspetition zum Schutz der Menschen vor Windkraftanlagen erhalten haben. So wie in Bayern bereits gehandhabt, fordern die Bürger verbindliche höhenbezogenen Abstandsregeln im Sinne einer 10H-Reglung. Lautstarke Abfuhr erteilten sie dem Vorschlag der SPD, auf eine sogenannte kleine 10H-Reglung einzulenken.. Bürger aus dem Vogtland verwiesen auf gefährliche Überlegungen beim Sachsenforst, Windräder im Wald zu platzieren. Wald sei ein billiger und effektiver Kohlendioxydspeicher und schütze das Klima. Das gelte für Erholungswald und Wirtschaftswald gleichermaßen. Die FDP Sachsen mit Holger Zastrow stärkte den sächsischen Landschaftsschützern einmal mehr den Rücken. Seit Jahren mahnt die sächsische FDP zur Umkehr der verfehlten deutschen Energiepolitik. Vom FDP Kreisverband Muldental kam der Vorschlag , eine Bundesratsinitiative zu verbindlichen Abstandsregeln in Berlin zu starten. Für einige Mitstreiter geht der Kampf gegen die Windräder inzwischen schon ins siebente Jahr, inzwischen wächst die Enkelgeneration in den Windkraftprotest hinein. |