Am 3. August 2015 weist die Internetseite der Firma T‑Online auf den Ärger hin, den die deutsche “Energiewende”-Politik im europäischen Ausland hervorruft.
Mit dieser Meldung haben die Herausgeber der Seite einen Artikel des Magazins POLITICO 1:1 übernommen, den Sie hier im englischen Original
und hier in deutscher Übersetzung lesen können:
Die negativen Auswirkungen der deutschen Politik auf die Versorgungssicherheit in unseren europäischen Nachbarländern wurden im Manager Magazin bereits vor über zwei Jahren ausführlich geschildert. Angesichts einer beratungsresistenten Bundesregierung ist es allerdings zu begrüßen, wenn ein europäisches Magazin, das sich explizit an die “politische Klasse” in Brüssel richtet, dieses Thema aufgreift.
Gleichwohl ist eine inhaltliche Klar- bzw. Richtigstellung erforderlich:
Insbesondere der englische Untertitel suggeriert, dass die beschriebenen Probleme dem Atomausstieg geschuldet seien. Ferner wird der Eindruck erweckt, aller Ungemach würde sich in Wohlgefallen auflösen, wenn in Deutschland mehr Stromleitungen gebaut würden. Beides stimmt so nicht.
Ursache der erheblichen Schwankungen zwischen Strombedarf und ‑produktion in Deutschland und damit der unfreiwilligen Strom-Exporte ist nicht der Ausstieg aus der Kernkraft, sondern der mittels EEG forcierte Ausbau von wetterabhängigen Stromerzeugungsanlagen mit zweifelhafter Arbeitsmoral. Ohne diesen planwirtschaftlich betriebenen Ausbau wäre der Ausstieg aus der Kernkraft hinsichtlich der Versorgungssicherheit im In- und Ausland völlig reibungslos abgelaufen: Unter anderem wäre dabei eines der effizientesten Kraftwerke der Welt zum Einsatz gekommen.
Nur teilweise – nämlich aus ausländischer Perspektive – richtig ist die Vorstellung, dass ein weiterer Netzausbau in Deutschland die Probleme lösen könne: Der Kern des Problems liegt darin, dass der subventionierte deutsche Strom aus Windkraft- und PV-Anlagen am Bedarf vorbei produziert wird und deshalb wertlos – konkret: Müll – ist und entsorgt werden muss. In der Tat müssten sich unsere europäischen Nachbarn nicht mehr gegen ungewollte Vermüllung schützen, wenn die Müllentsorgung hierzulande durch entsprechende Nord-Süd-Trassen optimiert würde. Die Blackout-Gefahr würde somit nicht mehr ins Ausland exportiert, sondern im Inland verbleiben.
In Kenntnis dieser Zusammenhänge bietet allein der am selben Tag in Niedersachsen eingeschlagene Weg eine nachhaltige Lösung der Probleme.