Banker sehen die Hälfte

Am 18. Dezem­ber 2013 veröf­fent­lichte DB Research, die Forschungs­ein­rich­tung der Deutschen Bank, einen aufschluss­rei­chen Beitrag zu den Auswir­kun­gen der Energie­wende-Politik auf die deutsche Wirtschaft.

Das spezi­elle Augen­merk gilt den Effek­ten der stetig steigen­den Strom­preise auf die energie­in­ten­sive Indus­trie und dem sogenann­ten Carbon Leakage – Effekt. In unserer Erklä­rung, warum der Ausbau “erneu­er­ba­rer Energien” keinen positi­ven Effekt auf das Klima erwar­ten lässt, ist dieser das letzte Glied der Argumen­ta­ti­ons­kette, mehr dazu hier.

Hier die wesent­li­chen Aussa­gen der Studie:

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Die Forscher beobach­ten eine Inves­ti­ti­ons­zu­rück­hal­tung der energie­in­ten­si­ven Indus­trien und erwar­ten, dass diese sich noch verstär­ken wird. Über die letzten Jahre hinweg sei das Netto­an­la­ge­ver­mö­gen in diesen Branchen rückläu­fig, während es in anderen Branchen zunimmt. Es sei weniger mit spekta­ku­lä­ren Werks­schlie­ßun­gen zu rechnen, als mit einem fortschrei­ten­den Prozess der Überal­te­rung des Kapital­stocks – sprich einem Tod auf Raten. 

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Dieser schlei­chende De-Indus­tria­li­sie­rungs­pro­zess führt global gesehen mitnich­ten zu einer Verbes­se­rung der CO2-Bilanz, da die von den energie­in­ten­si­ven Indus­trien erzeug­ten Produkte ja nicht dadurch überflüs­sig werden, dass sie in Deutsch­land nicht mehr (wettbe­werbs­fä­hig) produ­ziert werden (können). Vielmehr werden die Erzeug­nisse in weniger effizi­en­ten Produk­ti­ons­pro­zes­sen und unter weniger stren­gen Umwelt­auf­la­gen in anderen Teilen der Welt produ­ziert und dann importiert.

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Die Feststel­lung, dass Deutsch­land kaum Nachah­mer seiner “Energie­wen­de­po­li­tik” findet, trifft zu. Aller­dings ist Deutsch­land keines­wegs Vorrei­ter im Klima­schutz, sondern nur in den offizi­el­len Klima­schutzbemühun­gen. Wir sind engagiert in der Rheto­rik, aber sehr schlecht in der Praxis. Es gibt für andere Länder also keine vernünf­ti­gen Gründe, dem deutschen Negativ-Vorbild zu folgen. Der Club der “Visio­näre” bleibt ein kleiner. 

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Die Banker führen weiter­hin aus, dass die Belas­tung der energie­in­ten­si­ven Indus­trien und deren Inves­ti­ti­ons­zu­rück­hal­tung für unsere Volks­wirt­schaft als Ganzes große Risiken birgt. Denn die hier auf dem Spiel stehen­den Branchen seien wichtige Glieder in einge­spiel­ten Wertschöp­fungs­ket­ten, ihr Verschwin­den bzw. ihre reduzierte Vitali­tät hätten daher starke Auswir­kun­gen auf die indus­tri­elle Produk­tion und Beschäf­ti­gung insge­samt. Außer­dem seien diese Branchen oftmals die Produ­zen­ten genau jener Güter, die für vielfäl­tige innova­tive Anwen­dun­gen die Grund­stoffe und Blaupau­sen liefern. Die techni­sche und wirtschaft­li­che Lösungs­kom­pe­tenz für gesell­schaft­li­che Probleme droht mithin abhan­den zu kommen. 

Sie können dies alles hier nachlesen. 

Quint­essenz: Die “Energiewende”-Politik sägt am Ast, auf dem wir sitzen.

Wir teilen Herrn Profes­sor Sinns Unver­ständ­nis darüber:

Ich verstehe gar nicht, wie wir uns ernst­haft mit solchen Utopien beschäf­ti­gen können, und was wir dabei alles aufs Spiel setzen

In ihrer vorneh­men Art haben die Banker die eine Hälfte des Problems sehr milde, aber treffend beschrieben. 

Die andere Hälfte des Problems ist jedoch mindes­tens genauso schlimm und der Grund, warum es diese Initia­tive gibt. Denn anders als die politisch gut vertre­tene Indus­trie, hat die Natur in diesem Spiel leider keine Lobby.

Neben der laten­ten und schlei­chen­den De-Indus­tria­li­sie­rung ist die akute und galop­pie­rende De-Naturie­rung das Spiegel­bild einer grund­ver­kehr­ten Entwicklung.

Diese grund­ver­kehrte Entwick­lung beruht auf der Verban­nung von Adam Riese, sprich der weitge­hen­den Abkehr von ratio­na­lem Handeln. 

Parado­xer­weise führt die EEG-Subven­ti­ons­po­li­tik gleichzeitig

  • zur rasen­den Indus­tria­li­sie­rung der letzten Natur­räume und Kultur­land­schaf­ten durch Photo­vol­taik, Windkraft- und Biomas­se­an­la­gen sowie
  • zur schlei­chen­den De-Indus­tria­li­sie­rung unserer Volks­wirt­schaft durch die Langzeit­wir­kung hoher Strompreise.

Wobei die Indus­trie­bran­chen, die schlei­chend vertrie­ben werden, für unser Land tenden­zi­ell von großer Bedeu­tung sind, und die Indus­trie­bran­chen, die sich in diesen Monaten und Jahren in atembe­rau­ben­dem Tempo in unsere Kultur­land­schaf­ten, Natur­räume und Wälder hinein­fres­sen, unserem Land insge­samt schaden. 

Zur Erinne­rung: allein in Hessen, dem Stamm­land der Deutschen Bank, sollen 5000 Windkraft­an­la­gen in Wäldern errich­tet werden. Jeder davon führt zur Zerstö­rung von rund einem Hektar Wald. In anderen Bundes­län­dern ist es nicht besser. Wir werben weiter­hin überall um Unver­ständ­nis.

Bei Fortset­zung des “Energiewende”-Kurses droht vollstän­dige Verödung:

Dort wo Wertschöp­fungs­ket­ten ihren Anfang nahmen und Unter­neh­men florier­ten, droht indus­tri­el­les Brach­land. Dort wo Natur reich­hal­tig und Heimat einzig­ar­tig waren, leuch­ten die Horizonte und verstum­men die Hähne. 

Leider haben die Leute von der Deutschen Bank diese Hälfte des Problems noch nicht gesehen. 

                                                                                                                                                                                                     

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