Vernünf­tige Friesen gegen nutzlose Riesen

Am 1. Dezem­ber 2015 hatten unsere Mitstrei­ter aus Ostfries­land wieder einmal trifti­gen Grund, sich ganz grund­sätz­lich mit der sogenann­ten “Energiewende”-Politik zu befas­sen. In der Nordwest-Zeitung war nämlich zu lesen, dass eine Subven­ti­ons­rit­ter­ge­mein­schaft aus dem Landkreis Aurich in einem von Staat­s­e­kre­tär Baake (Bundeswindkraftminis­te­rium) ausge­lob­ten Wettbe­werb das große Los gezogen hat: Das Projekt “enera” wird mit 60 Millio­nen Euro aus einem Förder­topf “Schau­fens­ter intel­li­gente Energie” bedacht. Ein Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ter frohlockt ob dieser Botschaft: 

Schaufenster

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Für die Profi­teure ist es ein Fenster der Intelligenz.

Für die Weitsich­ti­gen eine Vitrine des Wahnsinns.

Wir danken unseren Mitglie­dern vom Weitblick-Ostfries­land für diese Einschätzungen…

      

Aus der Mühle schaut der Müller, Der so gerne mahlen will.
Stiller wird der Wind und stiller, Und die Mühle stehet still.
So gehts immer, wie ich finde, Rief der Müller voller Zorn.
Hat man Korn, so fehlts am Winde, Hat man Wind, so fehlt das Korn.

Wilhelm Busch (1832 – 1908)

Bei enera handelt es sich um ein Großpro­jekt, mit dem anhand von Praxis­tests gezeigt werden soll,wie die Energie­wende in Deutsch­land hin zu einer Versor­gung von 100 Prozent erneu­er­ba­rer Energien umgesetzt und Hinder­nisse überwun­den werden können.
(http://www.johann-saathoff.de/aktuell/nachrichten/2015/470761.php)

Johann Saathoff, Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ter (SPD), ehema­li­ger Bürger­meis­ter der Gemeinde Krummhörn

Der melan­cho­lisch-wütende Müller schenkte uns immer­hin vorin­dus­tri­elle Baudenk­mä­ler, die heute Postkar­ten­mo­tive sind. Das Problem des unste­ten Windes führte zum Nieder­gang der Windmül­ler, das Ausein­an­der­klaf­fen zwischen Strom­erzeu­gung und Strom­an­ge­bot stört die heuti­gen Windmül­ler nicht, denn ihre Strom­pro­duk­tion wird bezahlt – unabhän­gig vom Bedarf. Das kann sich kein Gemein­we­sen auf Dauer leisten, also wurden wir in der Vergan­gen­heit auf zukünf­tige Batte­rie­spei­cher vertrös­tet, Vorzei­ge­pro­jekte als potem­kin­sche Dörfer in der Weite der ostdeut­schen Landschaf­ten aufge­stellt. Nun wird eine bezahl­bare Speicher­tech­no­lo­gie in den nächs­ten 10 Jahren mit Sicher­heit nicht zur Verfü­gung stehen. Und so kommt es zu einer bemer­kens­wer­ten Kehrt­wende: Weg vom Speicher, hin zum varia­blen Strom­ta­rif. Die Unfähig­keit der WindStrom­Müller, den Strom dann zur Verfü­gung zu stellen, wenn er gebraucht wird, soll von diesen Subven­ti­ons­ge­winn­lern auf die Strom­kun­den abgewälzt werden. Die Technik steht dazu bereit!

Es werden neue Strom­zäh­ler (intel­li­gent!, was immer das bedeu­ten soll) im Zuge des Pilot­pro­jek­tes ENERA angeschlos­sen, die die zuneh­mende Schwie­rig­keit der Netzsta­bi­li­tät wegen des Strom­über­an­ge­bots durch Zufalls­strom aus Wind lösen sollen: Der Strom­ta­rif wird varia­bel – weht kein Wind, kostet der Strom in Zukunft mehr. Wer es sich leisten kann, der wäscht seine Wäsche, wann immer er will, wer es sich nicht leisten kann, der muss warten.… Derselbe Preis für ein Produkt wird abgeschafft werden – zur unsozia­len EEG-Zwangs­ab­gabe (2016: 35.000.000.000€) kommt ein unsozia­ler Strom­preis. Gesagt wurde dies auf der Tagung in Olden­burg des Netzwer­kes OLEG (natür­lich mit anderen Worten) und verschwie­gen wird dies vom direkt gewähl­ten Volks­ver­tre­ter der SPD, der verkauft die Neoli­be­ra­li­sie­rung des Strom­mark­tes als Ökoprojekt.

WEITBLICK hat noch ein wenig gerech­net und bemer­kens­werte Werte zur Leistungs­fä­hig­keit der Windmüh­len im Landkreis Aurich ermittelt.

Fazit: Windin­dus­trie­an­la­gen haben einen peinlich miesen Wirkungs­grad (wir konnten die Zahlen zunächst nicht glauben und haben unabhän­gig vonein­an­der nachge­rech­net) und werden nie und nimmer unsere Strom­ver­sor­gung sicher­stel­len (Anhang) – da muss mit varia­blen, sprich sündhaft teuren Preisen, nachge­hol­fen werden.

Strom wird zum Luxusgut.

  
 

Weltweit ist Deutsch­land bei der Energie­wende Vorbild. Und Vorbild für Deutsch­land ist Ostfries­land. Die Energie­wende findet damit direkt bei den Menschen in Ostfries­land statt. Sie tragen damit nicht nur die Kosten, sie haben nun auch die Chance, unmit­tel­bar davon zu profi­tie­ren.”
Johann Saathoff, Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ter (SPD), ehema­li­ger Bürger­meis­ter der Gemeinde Krummhörn

Zu seinem großen Bedau­ern gelang es Johann Saathoff nicht, im Energie­lei­tungs­bau­ge­setz die Strecke von Halbe­mind nach Emden-Ost als Erdkal­bel­pro­jekt zu veran­kern. So ruft er dazu auf, die 380kV-Freilei­tung durch Stellung­nah­men bis zum 13. Dezem­ber unter www.netzentwicklungsplan.de doch noch in der Erde verschwin­den zu lassen. Dabei zeigt er mit ausge­streck­tem Finger auf den Netzbe­trei­ber TenneT und vergisst, dass vier Finger auf die eigent­li­chen Verur­sa­cher dieser neuer­li­chen Landschafts­zer­stö­rung weisen:

  • Landkreis Aurich
  • Landkreis Wittmund
  • Landkreis Fries­land
  • Stadt Emden

Die Freilei­tung mit der mehrere Fußball­fel­der großen Konver­ter­sta­tion in Halbe­mond ist nur nötig, weil weder gesetz­li­che Vorga­ben noch das Landes­raum­ord­nungs­pro­gramm beach­tet wurden und werden. Der Landkreis Aurich steht als Rechts­beu­ger dabei einsam an der Spitze: Es gibt kein Regio­na­les Raumord­nungs­pro­gramm, es gibt keinen Landschafts­rah­men­plan, die Vorga­ben des Landes zum Ausbau der Windener­gie betra­gen 250MW, Ende diesen Jahres werden 1000MW instal­liert sein.

Munter betrei­ben Gemein­den eigene Windin­dus­trie­an­la­gen, der Landkreis ebenfalls – die nieder­säch­si­sche Kommu­nal­ver­fas­sung unter­sagt dies. Von alledem redet Johann Saathoff nicht.
Anstatt bei seinen Genos­sen in Rathäu­sern und Kreis­häu­sern auf das Einhal­ten von Recht und Gesetz zu dringen und damit die Freilei­tung überflüs­sig zu machen, schwa­dro­niert er über das Vorbild Ostfries­lands für die Welt und weist jedwede Verant­wor­tung der ostfrie­si­schen Sozial­de­mo­kra­tie für die Zerstö­rung einer über Jahrhun­derte von Menschen geschaf­fe­nen Kultur­land­schaft zurück.

Dass die Genos­sin­nen und Genos­sen die unsozial einge­trie­bene Zwangs­ab­gabe, familien- und rentner­feind­lich, zur Sanie­rung von Haushal­ten und eigenem Porte­mon­naie (Geschäfts­füh­rer der GmbHs von Gemein­den und Kreis, Landver­pachter, Komman­da­tist von “Windparks”) verwen­den, ist ein Schlag in das Gesicht all der sicher­lich noch vorhan­de­nen aufrech­ten Sozial­de­mo­kra­tin­nen und Sozial­de­mo­kra­ten.

Wir bauen auf sie,

  • um gemein­sam den Rechts­staat wieder in die Spur zu bringen;
  • um gemein­sam die Wunden der ostfrie­si­schen Heimat durch die Pfählun­gen der Beton­türme zu heilen;
  • um gemein­sam demokra­ti­sche Prozesse wieder in Gang zu setzen;
  • um gemein­sam das Syndi­kat aus Politik und Kommerz zu beseitigen.

Abbau statt Ausbau!

Ihre Verei­nig­ten­Bür­ger­Initia­ti­ven

Weitblick Ostfries­land

www.weitblick-ostfriesland.de

 

…und wünschen weiter­hin viel Erfolg beim Aufbau Nordwest.

Weite­rer “Schau­fens­ter” bedarf es nicht.

Wir haben genug gesehen.

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